Das unheimliche Klaviermotiv, mit dem „Tubular Bells“ anfängt, wurde im selben Jahr zur Titelmusik für den Horrorfilm „Der Exorzist“ und dadurch vor allem in den USA bekannt. Fast 40 Jahre später spielte er seinen Klassiker live bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London 2012.
Bis heute bezieht er sich in vielen seiner Werke auf seine ersten drei Alben „Tubular Bells“, „Hergest Ridge“ (1974) and „Ommadawn“ (1975), in denen er Progressive Rock, Folk, klassische und Ambient-Musik mischt.
Schreiend aufgetaucht
„Wir hätten nicht all diese schönen Tracks wie „Lucy in the Sky With Diamonds“, und wir hätten wahrscheinlich keine „Tubular Bells“ - viele Sachen wirklich - ohne Drogen“, kommentierte er einmal im „Guardian“. In den 60ern warf er so viele LSD-Trips ein, dass er die Nachwirkungen noch in den 70ern spürte und unter Paranoia litt. 1978 unterwarf sich Oldfield einem kontroversen Therapie-Programm und tauchte schreiend aus einer Wiedergeburt-Session auf - danach dominierte der eigentlich schüchterne Musiker für kurze Zeit mit Skandalen die Schlagzeilen.
Danach landete er weitere Hits, darunter „Moonlight Shadow“ (1983). Doch in den 80ern machte seine Karriere einen Knick. Die Plattenfirma verlor das Interesse. Punk übernahm die Musikszene und Oldfield musste sich neu erfinden.
Seine Jugend holte er auf Ibiza nach, mit über 40 Jahren - auf Rave-Parties in einem berüchtigten Nachtclub. „Es war wild. Großartig für eine bestimmte Zeit, aber irgendwann musst Du schließlich raus“, kommentierte er 20 Jahre später im „Guardian“.
Trotz seines großen Erfolgs fehlt noch die Anerkennung durch die Queen. Möglicherweise liegt das daran, dass er Prinz Charles mal auf dessen Cello-Spiel angesprochen habe, sagte er der „Daily Mail“: „Man sollte so etwas nicht tun. Ich Idiot. Damit habe ich wohl meinen Ritterstand vermasselt.“