Mehr Luft unter Riedelsberger Brücke

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Die Riedelsberger Brücke ist ein Fall für die Sanierung - schon lange. Am 1. März soll die Sanierung starten. Die Brücke wird dabei auch deutlich angehoben. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Sie stand schon lange auf der Liste des Tiefbauamts, jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht: Die Riedelsberger Brücke, das verbindende Element in der Schönen Aussicht, wird saniert. Und es soll schnell gehen: Ab dem 1. März soll, wenn alles klappt wie geplant, mit der Sanierung begonnen werden. Ein Projekt, das umfangreich ist - und trotzdem günstiger als ein Neubau.

 
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"Der Sanierungsbedarf ist erheblich", sagt die Stadtbaureferentin Urte Kelm am Dienstag auf Anfrage unserer Zeitung. "Die Brücke steht schon seit 2013 auf unserer Agenda, aber wir haben nicht beginnen können", sagt Kelm. In den Jahren 2014 bis 2016 diente die Riedelsberger Brücke als Ausweichstrecke für die Radfahrer, während in der Wilhelminenaue die Landesgartenschau gebaut wurde und über die Bühne ging. Im vergangenen Jahr kam die Sanierung der Autobahn - der offenporige Asphalt im Stadtgebiet wurde ausgetauscht - und zeitgleich wurden einige Straßen im Stadtgebiet asphaltiert.

Sanierung kostet rund 700.000 Euro

"Jetzt aber haben wir erneut ausgeschrieben, die Vergabe der Arbeiten soll am 6. Februar im nichtöffentlichen Teil der Bauausschuss-Sitzung stattfinden", sagt Kelm. Rund 700.000 Euro wird es kosten, die Brücke zu sanieren. Mit einem straffen Zeitplan: 1. März bis 14. September. "Die Brücke wird komplett gesperrt." Vom 5. März bis Mitte Juni müssen zudem in der Albrecht-Dürer-Straße die jeweils äußeren Fahrspuren "im Bereich der Widerlager der Brücke weggenommen werden. In dem Bereich wird es also zu Einschränkungen kommen".

Brücke wird während der Bauphase um 75 Zentimeter angehoben

Wie Kelm sagt, werde man "oben anfangen" - also die Gehwegkappen abbrechen, das Geländer entfernen, das ebenfalls erneuert werden muss. Im Anschluss bekommt die Brücke Druck, und zwar von unten: "Wir müssen den Brückenüberbau anheben, um auf die vorgeschriebene Durchfahrtshöhe von viereinhalb Metern zu kommen." Wie Norbert Hübner, der Leiter des Tiefbauamts, im Gespräch mit dem Kurier sagt, werde die Brücke über die gesamte Bauphase mit hydraulischen Pressen "um 75 Zentimeter angehoben. Zum Schluss wird sie dann um 45 Zentimeter abgesenkt." Also ist 30 Zentimeter mehr Luft unter der Brücke. Die Brücke bekommt neue Brückenlager, die Widerlager aus Beton, auf denen die Brücke aufliegt, werden instandgesetzt. Und sie bekommen, was besonders wichtig ist, wie Norbert Hübner, der Leiter des Tiefbauamts, sagt, eine neue Entwässerung. "Auch die Untersicht des Überbaus wird saniert." Die Untersicht ist laut Hübner "besonders stark in Mitleidenschaft gezogen: Verkratzt, teilweise rostig. Die Untersicht wird abgestrahlt und bekommt eine Betoninstandsetzung."

Brücke ist 56 Jahre alt

Den Abschluss machen eine neue Asphaltschicht, neue Gehwegkappen und ein neues Geländer, um die Brücke, die seit 1962 die Verbindung in der Schönen Aussicht hält, fit zu machen für die Zukunft. Der Brückenkörper selbst ist laut Hübner in einem guten Zustand, das hätte eine Prüfung ergeben. Obwohl die Arbeiten so umfangreich sind, sei ein Neubau "sicher nicht günstiger", sagt Kelm auf Nachfrage. "Für 700.000 Euro bekommt man keine neue Brücke."

Sperrung für die komplette Zeit der Sanierung

Die Brücke ist für den kompletten Zeitraum der Arbeiten, also bis Mitte September, gesperrt. Die Umleitung für die Anwohner führt nach Hübners Angaben von der einen Seite über den Karlsbader Weg zur Schönen Aussicht und von der anderen Seite über die Joachimsthaler Straße. Die meisten Anwohner, schätzt Hübner, wählen ohnehin diesen Weg zu ihren Häusern, hätten also keine große Umstellung während der Bauphase.

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