Flüchtlinge schwänzen Unterricht
Anfangs gab es Irritationen, weil die Asylbewerber die Deutschkurse geschwänzt haben, um in die Moschee zu gehen. Und dass die türkische Gemeinde Flüchtlinge mit Kleidung versorgt oder ihnen Dinge des täglichen Gebrauchs gibt, war ein weiterer Anreiz. Inzwischen haben beide Seiten dazu gelernt.
Der neue Prediger hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur diejenigen zu stärken, die in die Moschee kommen. Er hilft auch denjenigen, die nicht in der Moschee beten. Er trifft Landsleute auch im Café. „Ich setze mich zu den Leuten, rede mit ihnen. Mein Ziel ist es, alle zu erreichen“, sagt der Geistliche. Auch bei den Asylbewerbern redet er oft mit Engelszungen. „Ich sage immer, dass es wichtig ist, sich zu integrieren. Es ist wichtig, Bildung zu erfahren, in der Schule voranzukommen. Denn nur die, die Bildung haben, können auch ihr Leben gestalten. Dazu möchte ich die jungen Leute motivieren.“
Der Ramadan steht kurz bevor
In wenigen Tagen beginnt für die Muslime die Fastenzeit. Der Ramadan dauert vom 6. Juni bis 5. Juli. In dieser Zeit dürfen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts essen und trinken. Erst abends wird das Fasten gemeinsam gebrochen. „Wir erwarten in diesem Jahr über 200 Leute zum Fastenbrechen am Abend“, sagt Serkan Uzun. Ein gemeinsames Fastenbrechen mit Andersgläubigen in der Dr.-Stammberger-Halle – wie es im letzten Jahr stattgefunden hat – wird es in diesem Jahr allerdings nicht geben. Denn die Frauen mussten sehr viel Arbeit für die Vorbereitungen auf sich nehmen. „Sie fasten ja auch“, sagt der Vorsitzende.