Die Preise der Eier hängen vom Aufwand ab. Ein Hühnerei mit schnellem Muster könne man schon für fünf Euro kaufen, ein großes Gänseei mit Gravur liege bei ungefähr 25 Euro. Kaputt gingen die Eier bei der Gravur allerdings so gut wie nie. „Wenn mir Eier kaputtgehen, dann entweder beim Ausblasen oder beim Färben“, sagt Dörfler.
Die Töchter helfen mit
Gefärbt würden die Eier nur mit Naturmaterialien wie Beeren, Blättern, Rinden, Zwiebelschalen oder Kaffee. Auch das mache jedes Ei noch individueller. Denn durch die Naturfärbung werde nicht jedes Ei gleichmäßig gefärbt. „So wird ein Verlauf oft schon vorgegeben“, sagt Dörfler. Die Eier von Hühnern, Enten, Gänsen oder Straußen bezieht sie bereits ausgeblasen aus dem Internet oder, soweit es geht, der Umgebung.
Ein gewisses Talent habe sie aber schon, wie sie sagt. „Ich war zu Schulzeiten im Kunst-Leistungskurs“, gibt Dörfler zu. Aber gravieren kann eigentlich jeder: „Man kann auch ohne großes Zeichentalent schöne Muster, wie Kringel oder Punkte, gravieren.“ Auch ihre beiden Töchter helfen mit. „Ihre Motive sind aber meist anders und auch aufwendiger: Einhörner sind momentan sehr beliebt bei den Mädchen. Aber auch Drachenmotive oder eine Weltkarte haben sie auf Eierschalen gebracht“, sagt Dörfler. Sie selbst graviert oft auch für ein gewisses Standardsortiment für den Markt: Vögel, zwei ineinander verschlungene Herzen oder die Kindereier. „Es gibt immer die Möglichkeit, das Ei noch individueller zu gestalten – mit Namen, Geburtsdatum oder Jahrestag.
Namen eines Hochzeitspaares auf Elbisch
Doch oft weichen die Kunden auch von den klassischen Motiven zu Ostern, der Konfirmation oder der Hochzeit ab und kommen mit etwas anderen Ideen zu Kathrin Dörfler. „Es gab einmal eine Kundin, die eine Hochzeitseinladung im Stil der Fantasy-Reihe ,Herr der Ringe‘ mitbrachte. Darauf war der Turm von Mordor und das Zitat ‚Ein Ring, sie zu knechten‘“, sagt die 47 Jährige. „Ich habe dann den Ring aus ,Herr der Ringe‘ und, Google Übersetzter sei Dank, die Namen des Paares auf Elbisch und das Hochzeitsdatum graviert.“
Das sei schon eine der außergewöhnlichsten Anfragen gewesen. Aber auch einen lachenden Zahn habe sie schon graviert. „Das Ei war für ein Mädchen, das eine Zahnoperation vor sich hatte“, sagt Dörfler. Ein Motiv habe sie noch nie ablehnen müssen. „Bis jetzt konnte ich immer Skizzen machen, die gefielen“, sagt Dörfler.