Mehr als elf Millionen Euro für Abwasserprojekt

Von Udo Fürst
Wo die Euro im Boden verschwinden: Mit Nairitz bekommt einer der letzten Speichersdorfer Ortsteile derzeit einen neuen Kanal. Wenn die Arbeiten voraussichtlich im Juni beendet sind, zieht der Tross der Bauarbeiter weiter nach Kodlitz. Foto: Fürst Foto: red

Insgesamt 11.026.534,90 Euro hat die Gemeinde Speichersdorf in den vergangenen zehn Jahren in ihr Abwasserprojekt investiert.

 
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Gefräßige Bagger wühlen sich ins Erdreich, mächtige Lastwagen entsorgen den Dreck, emsige Arbeiter schaufeln Sand unter die dicken Betonrohre. Es ist Kanal- und Wasserleitungsbau in Nairitz, dem Speichersdorfer Ortsteil. Seit Monaten gleicht das kleine Dörfchen einer großen Baustelle. Schon bald, in einigen Wochen, wird Gras über die Sache gewachsen sein und kaum noch was daran erinnern, dass hier viel Geld vergraben wurde: Insgesamt 11.026.534,90 Euro investierte die Gemeinde in den vergangenen zehn Jahren in ihr Abwasserprojekt.

Ein knappes Dutzend der zur Großgemeinde gehörenden Dörfer bekam eine neue Kanalisation, teilweise wurden neue Wasserleitungen verlegt. „Schuld" ist eine EU-Richtlinie aus dem Jahre 1991 über die „Behandlung von kommunalem Abwasser", mit der alle größeren Gemeinden und Städte verpflichtet wurden, ihre kommunalen Abwässer geregelt in Kläranlagen einzuleiten.

Wenn bis 2015 die Arbeiten beendet sind, "...sind 99 Prozent aller Speichersdorfer Bürger an die Kanalisation angeschlossen", freut sich Bürgermeister Manfred Porsch, ein entschiedener Befürworter der EU-Richtlinie: „Aus Gründen der Ortshygiene und des Gewässerschutzes ist eine geregelte Abwasserentsorgung absolut notwendig." Insgesamt bekam und bekommt die Gemeinde für die Maßnahmen 4,7 Millionen Euro Zuschuss.

„Ganz schön teuer" werden könnte auch der Ausbau der 24 Jahre alten Kläranlage, die zu klein geworden ist in den vergangenen Jahren. Etwa drei Millionen Euro dürfte das Vorhaben kosten. Es bleibt dabei: Auch in den nächsten Jahren werden einige Euro im Speichersdorfer Erdboden verschwinden. Allerdings für eine sinnvolles Projekt, das letztlich jedem Bürger zu Gute kommt - auch wenn's nicht gratis ist...