Gegen Artland Dragons soll erster Sieg gegen ein Playoff-Team gelingen Medi-Team peilt Favoritensturz an

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Reizvolles Center-Duell: Anthony King (Nr. 6) war beim knappen Sieg der Artland Dragons im Hinspiel gegen Bayreuth der entscheidende Faktor. In der Form der letzten Wochen darf man Brian Qvale (rechts) aber eine Revanche zutrauen. Foto: Kamper Foto: red

Die Auswärtsschwäche ist nach vier Siegen bei den letzten vier Auftritten in fremden Hallen längst Geschichte, und die Sorgen um den Klassenerhalt auch (fast). Was Medi Bayreuth zur Bestätigung des steilen Aufwärtstrends in der Bundesliga noch fehlt, ist ein Sieg gegen einen sicheren Playoff-Teilnehmer – und genau das soll sich im vorletzten Heimspiel der Saison am Donnerstag (17. April) um 19.30 Uhr gegen die Artland Dragons aus Quakenbrück ändern.

 
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Schon im bisher letzten Heimspiel gegen die Telekom Baskets Bonn wäre den Bayreuthern beinahe so ein Kunststück gelungen, denn sie gaben sich erst nach zwei Verlängerungen mit 98:106 geschlagen – es war die einzige Niederlage innerhalb der letzten sieben Spiele. Inzwischen haben drei Auswärtssiege in Folge die Ausgangslage weiter verbessert, weil sie nicht nur den Tabellenstand stabilisiert haben, sondern offensichtlich auch das lange Zeit arg ramponierte Selbstvertrauen.

Nicht zuletzt aber erscheint gerade ein Spiel gegen die Artland Dragons als gute Chance für einen Favoritensturz. Fast schon traditionell zeigt die Formkurve der Niedersachsen nämlich unter allen Spitzenmannschaften die stärksten Ausschläge zwischen Galavorstellungen und herben Enttäuschungen. Schon im Hinspiel als damals noch krasser Außenseiter hätten die Bayreuther beinahe einen schwachen Tag der Dragons nutzen können, als sie erst nach Verlängerung unglücklich mit 83:84 unterlagen. Aktuell wird die Bandbreite des Leistungsvermögens der Mannschaft von Trainer-Neuling Tyron McCoy vor allem von zwei Ergebnissen veranschaulicht: Ende Februar sorgte sie mit 91:86 für die bis heute einzige Heimniederlage des Tabellenführers FC Bayern München, und am letzten Wochenende leistete sie sich mit 64:104 beim Abstiegskandidaten Tübingen eine beispiellose Blamage.

Gerade dieses Ergebnis gibt dem Bayreuther Trainer Michael Koch aber auch zu denken: „Ich glaube, das ist eher schlecht für uns. Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Dragons nun bei uns mit ganz anderer Einstellung und Physis auftreten werden. Wir wissen ja aus eigener Erfahrung, dass so ein Spiel auch ein Wendepunkt sein kann.“ Damit spielt der Coach auf die schwache Leistung seiner Mannschaft beim 78:111-Debakel in Oldenburg an. Unmittelbar danach begann nämlich die Serie von sieben zunehmend überzeugenden Spielen.

Die entscheidenden Fortschritte hat Koch seither in der Defensive festgestellt: „Wenn man aus dem Bonn-Spiel nur die 81 Punkte aus der regulären Spielzeit einrechnet, dann haben wir unseren letzten sieben Gegnern im Schnitt nur 71,9 Punkte gestattet.“ Dass müsse auch gegen die Dragons der Ansatz sein, und zwar möglichst noch mit einer Steigerung. „Wir haben das hohe Niveau in der Verteidigung nicht über volle 40 Minuten gehalten“, sagt Koch mit Blick auf die Phasen mit zweistelligem Rückstand bei den letzten Spielen in Frankfurt (72:64) und Braunschweig (87:82). „Eine Aufholjagd kostet dann immer viel Energie und Kraft – und gegen eine Mannschaft mit so viel individueller Klasse wie die Dragons wird es noch schwerer.“

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