Medi in Ludwigsburg knapp geschlagen

Die Bayreuther Korbjäger durften sich erhobenen Hauptes aus Ludwigsburg verabschieden. Von links: Travis Leslie, Andreas Seiferth und Bastian Doreth. Foto: Peter Kolb Foto: red

Medi Bayreuth durfte lange schnuppern am Überraschungscoup beim Tabellenvierten der Basketball-Bundesliga. Am Ende aber waren die Riesen aus Ludwigsburg doch ein paar Zentimeter zu groß. Sie entschieden ein hart umkämpftes und phasenweise begeisterndes Offensivspektakel knapp mit 88:85 (48:48) für sich.

 
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Das Team von Trainer Michael Koch unterlag erst in der Crunchtime. Am Ende waren die Ludwigsburger einen Tick abgebrühter, routinierter - und auch etwas glücklicher.

Ein starker Jake Odum hatte sein Bayreuther Team nach einem Elf-Punkte-Rückstand (66:77) zu Beginn des Schlussviertels eine gute Minute vor Spielende wieder in Front gebracht (81:80). Schon im Gegenzug war die Medi-Führung aber wieder weg, als Ludwigsburgs Topscorer Kerron Johnson (24) einen Halbdistanzwurf versenkte. Zehn Sekunden vor Schluss hatte dann Medi-Forward Kenneth Horton beim 83:86 mit einem offenen Dreier noch einmal die Ausgleichschance. Der Wurf allerdings landete am Ring, und damit war die elfte Bayreuther Saison-Auswärtspleite besiegelt.

Ein zufriedener Bayreuther Trainer

Es war eine unglückliche Niederlage, wie Michael Koch feststellte. Er habe „zwei Teams auf gleichem Level“ gesehen, sagte der Medi-Coach. „Wir haben alles gegeben. Meine Mannschaft hat nach der hohen Niederlage gegen Bamberg wieder Charakter gezeigt.“ Positiv wertete Koch auch die Moral seines Teams in diesem Spiel. Trotz des hohen Rückstandes habe seine Mannschaft die Ruhe bewahrt und sich kontinuierlich und planvoll zurückgekämpft. Am Ende, so fügte der Medi-Trainer noch hinzu, habe eine Aktion den Unterschied ausgemacht.

Medi Bayreuth fand schnell in die Partie und kompensierte die zu erwartende Rebound-Unterlegenheit mit einer guten Balance zwischen dem Spiel an den Korb und Würfen aus der Distanz. So gingen die Bayreuther erstmals in der 5. Minute nach einem erfolgreichen Dreier von Odum in Führung (10:9) und gaben diese erst in der 16. Minute (38:39) wieder ab. Bemerkenswert war auch die Abgeklärtheit, mit der die Bayreuther dem hohen Defensivdruck der Riesen beim Spielaufbau begegneten.

Klare Reboundhoheit der Riesen

Nach der Halbzeitpause allerdings schienen den Gästen die Felle etwas davon zu schwimmen, nachdem die Ludwigsburger die Qualität ihrer Defensivarbeit signifikant nach oben schraubten. Eine 69:64-Führung nach Ende des dritten Viertels bauten sie auf elf Punkte aus – und gerieten doch noch einmal in die Bredouille, weil vor allem der Bayreuther Topscorer Jake Odum (21) und der ebenfalls starke Center Andreas Seiferth (15) immer wieder passable Lösungen fanden. Eine Aufgabe aber lösten die Bayreuther nicht – und die war spielentscheidend: Die Hoheit unter den Körben gehörte nämlich mit 32:24 ergatterten Rebounds ganz klar den Ludwigsburgern.

Beste Bayreuther Korbjäger neben Jake Odum und Andreas Seiferth waren John Flowers (20), der auch drei von sieben Dreiern versenkte, und Kenneth Horton (13). Travis Leslie brachte es auf sieben Punkte, Daniel Mullings auf vier, Steve Wachalski auf drei und Bastian Doreth auf zwei.

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