"Männertag": Hier gedreht, nun im Kino

Von Andreas Gewinner
Dreharbeiten mit Hannes Jaenicke für die Kinokomödie "Männertag" im Juli 2015 am Waldstein zwischen Weißenstadt und Zell. Nun ist der Film in Bayreuth und Marktredwitz im Kino zu sehen. Foto: Andreas Gewinner Foto: red

Diesen Freitag und am Samstag, 24. September, ist die vielleicht letzte Gelegenheit, in Bayreuth einen Kinofilm zu sehen, der vor mehr als einem Jahr unter anderem in Weißenstadt und am Waldstein gedreht wurde - mit Weltstar Hannes Jaennicke und Komparsen aus der Region vor der Kamera.

 
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"Männertag" ist eine Komödie über vier Jugendfreunde, die an eine Jugendtradition anknüpfen und am sogenannten Vatertag gemeinsam einen turbulenten Männertag verbringen. Dabei werden sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, darunter auch ihrem ehemaligen Erzfeind Andi (Jaenicke), Anführer einer rüden Truppe von Freizeitwikingern. 

Jaenicke drehte im Juli 2015 in einem alten Steinbruch am Waldstein. Hausherr des Steinbruchs ist ein Bischofsgrüner, Kletterparkbetreiber Jürgen Kölbel. Für den Film war er auch als Stuntman im Einsatz, mit einem Zwölf-Meter-Sprung in den Steinbruchsee.

Jaenicke schwärmt vom Fichtelgebirge

Für Hannes Jaenicke - er wurde 1984 mit "Abwärts" an der Seite von Götz George berühmt - war es nicht sein erster Aufenthalt im Fichtelgebirge. „Ich war in Regensburg im Internat und bin als Jugendlicher durch den Sport hier rumgetingelt“, sagte er damals dem Kurier in einer Umziehpause im Wohnmobil auf dem Parkplatz neben dem Waldsteinhaus. Auch an Marktredwitz konnte er sich erinnern. Der damals 55-Jährige lebt in den USA und hat seinen deutschen Zweitwohnsitz in München. „Ich bin mit dem Auto von München hochgefahren. Da fährt man schon durch eine unfassbar schöne Landschaft“, sagte er damals über das Fichtelgebirge, das er seit den 70er Jahren nicht mehr gesehen hatte. Die Dreharbeiten von Jaenicke fanden überwiegend nachts statt, er wohnte im Hotel Alexandersbad. Zeit, die Gegend zu erkunden und das Fichtelgebirge näher kennenzulernen, war damals leider nicht.

Für die Dreharbeiten am Waldstein wurden an der Straße von Weißenstadt nach Zell eigens Warnschilder aufgestellt, zeitweise wurde die Straße halbseitig gesperrt.  Weitere Szenen enstanden in Münchberg und am Weißenstädter Marktplatz, mit Komparsen aus der Region, die unter anderem aus Bayreuth, Goldkronach oder Bischofsgrün kamen und als Nonnen oder grölende Vatertagsausflügler an der Kamera vorbeiziehen mussten.

Filmbeauftragter holt Dreharbeiten

Die Komparsen waren gespeichert in der Kartei von Michael von Hohenberg, Filmemacher und "Filmbeauftragter für Ostoberfranken" aus Weißenstadt. Seine Aufgabe ist es, Dreharbeiten in die Region zu holen, Drehorte zu vermitteln und damit verbundene Dienstleistungen anzubieten. Für die zehntägigen Dreharbeiten für "Männertag" in der Region waren außer Hannes Jaenicke etwa 90 Filmschaffende in der Region, die in dieser Zeit im Hotel Alexandersbad, in der Bischofsgrüner Kaiseralm und im Hotel Schönblick in Fichtelberg wohnten. Etwa 130 Komparsen aus der Region kamen zum Einsatz (Gage: ab 50 Euro aufwärts je Tag), 22 bezahlte Helfer aus der Region, großteils Filmstudenten, waren ebenfalls im Einsatz. „Männertag“ hatte ein Budget von knapp vier Millionen Euro. Hohenberg schätzt, dass der Betrag, der in den zehn Tagen durch die Dreharbeiten in der Region hängengeblieben ist, in den sechsstelligen Euro-Bereich reicht.

Weitere Darsteller neben Hannes Jaenicke sind Tom Beck, Axel Stein und Lavinia Wilson. Die Regie führt Holger Haase. "Männertag" ist am Freitag, 23. September, 21 und 23 Uhr, sowie am Samstag, 24. September, um 21 Uhr im Cineplex Bayreuth zu sehen. Ob er die folgende Woche nochmal zu sehen sein wird, entscheidet sich erst am Montag. Am Mittwoch, 28. September, läuft der Film außerdem um 18 Uhr im Cineplanet Marktredwitz.

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