Mitstreiter nahm Aussage zurück Mangel an Beweisen: Mordfall eingestellt

Manfred Scherer
 Foto: red

Ein heute 35-jähriger Russlanddeutscher wird nicht für einen dreifachen Mord belangt, der in Kirgistan in Mittelasien verübt worden war. Das Verfahren wurde eingestellt.

 
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Der 35-Jährige war wenige Monate nach der Bluttat nach Deutschland eingereist und eingebürgert worden. Die Justiz in Kirgistan hatte den Mann mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Ein aufmerksamer Bayreuther Kriminalbeamter kam dem Verdächtigen auf die Spur – die Schreibweise seines Namens war bei der Einreise eingedeutscht worden.

Ermittlungen zogen sich hin

Die deutsche Justiz übernahm den Mordfall, weil der eingebürgerte Verdächtige nicht nach Kirgistan ausgeliefert werden konnte. Die Ermittlungen dauerten seit Ende 2008 und zogen sich hin, weil die umfangreichen Mordakten vom Russischen ins Deutsche übersetzt werden mussten.

In dem Fall waren im Oktober 1997 drei Menschen in einer Wechselstube der Stadt Tokmok im Norden Kirgistans überfallen und mit Messerstichen getötet worden. Die drei Räubererbeuteten umgerechnet rund 10.000 Euro. Einen der Mörder schnappten die kirgisischen Ermittler: Der Mann wurde im Juli zu 15 Jahren Haft verurteilt. In seinem Prozess hatte er den nach Bayreuth ausgereisten Mann als Mittäter beschuldigt. Diese belastende Aussage nahm der im Straflager sitzende Verurteilte mittlerweile zurück, so dass zunächst die kirgisischen Behörden und dann auch die Bayreuther Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen den Bayreuther Verdächtigen einstellten – aus Mangel an Beweisen.


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Druckausgabe des Nordbayerischen Kuriers am Mittwoch (19. September).

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