Kinder machen den Auftakt. Mit Frühstart.
Wenig später sind die Becher da, die Läufer zum großen Teil schon im Start-Ziel-Bereich und die Kinder machen den Auftakt. Frühstart. 500 Meter wetzen sie mit Feuereifer. Ohne Zeitnahme, weil sie ohne Startschuss los sind. Kurz darauf laufen auch die Jugendlichen den Kilometer ohne Zeit: Beim Start dieses Laufs hatte die Anlage den Dienst quittiert. Sie war nicht mehr in Gang zu bringen. Kann sein, sagt Maßen, "dass es mit dem Mobilfunkausfall zu tun hat. Kann aber auch andere Ursachen haben. Die Rückmeldungen, die wir von den Läufern bekommen haben, waren durchweg positiv." Unglücklich seien sie, dass das so gelaufen sei. "Wir wollten den Läufern einen schönen Tag bereiten. Was bezüglich einiger Faktoren gelungen ist: die Polizei meldet, dass alles in Ordnung war, das Rote Kreuz auch. Wir wollten es perfekt machen. Das ist uns nur zu 90 Prozent gelungen", gibt sich Maßen im Gespräch mit unserer Zeitung zerknirscht. Weil die Zeitnahme ausgefallen ist, gab es auch keine Wertung für die Jungs und die Mädels bei den Vorläufen. "Wollen wir nachreichen, wenn es möglich ist."
Agran Yesuf läuft vielen davon
Sieger gibt es viele an diesem Samstag. Der größte unter ihnen ist sicher Agran Yesuf. Der Stadtmeister bei den Männern über die fünf Kilometer. Der 18-Jährige mit der Startnummer 584 kommt als Zweiter, aber als erster Bayreuther ins Ziel. Yesuf kommt aus Äthiopien, ist als Flüchtling nach Bayreuth gekommen. Was seinen Sieg besonders macht: "War schwer, ohne Essen und Trinken den Lauf zu machen. Es ist ja Ramadan", sagt Yesuf im Gespräch mit dem Kurier. Während viele andere Läufer Probleme mit dem welligen Terrain hatten, sagt er mit einem strahlenden Lächeln: "Rauf war kein Problem. Runter fand ich es ein bisschen härter." Ein fragender Blick kommt auf die Frage, wie oft er trainiere pro Woche: "Training? Ich bin einfach mitgelaufen."
"Zu schnell angegangen"
Viele sagen nach dem Lauf, sie hätten sich überschätzt. "Ich bin es zu schnell angegangen", sagt beispielsweise Stefan Trassl, der in Warmensteinach den Sili-Lauf organisiert. "Durch die drei Steigungen war ich voll am Limit. Die Strecke ist schön, der Lauf ist super organisiert." Anspruchsvoll nennen Bettina Riedl und Edina Hohenberger, die fürs Team Fels an den Start gegangen waren, die Strecke. "Der Anstieg zur Handwerkskammer war hart", sagen sie. Alexander Hanke-Mellby hat der Wendepunkt in Colmdorf beeindruckt, wo die Läufer Armbändchen übergesteckt bekamen. Eines für jede Runde, damit sie nicht abkürzen konnten: "Auf der Passage, auf der sich die Läufer begegneten, konnte man gut abschätzen, wie die Abstände sich verändert haben."
"Dann aber mit Zeitmessung"
Und Matthias Rammensee? Der steht glücklich im Zieleinlauf. "44:47,3", sagt er. "Ziel erreicht. Tolle Strecke. Das Feld hat sich auch gut auseinander gezogen." Er würde auch im nächsten Jahr wieder kommen. Wie viele andere auch. Die MaliCrew überlegt noch, ob es noch einmal einen Mainauenlauf geben wird. "Eigentlich müssten wir ja, sagt Maßen. Dann aber mit Zeitmessung." Und kann schon wieder ein bisschen lachen.
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