13 Menschen demonstrieren vor Bezirkskrankenhaus Mahnwache für Gustl Mollath

Von Katharina Ritzer und
Dominik Häusler und Sabine März (von links) haben die Mahnwache vor dem Bezirkskrankenhaus organisiert. Foto: Ritzer Foto: red

"Freiheit für Gustl Mollath" - mit diesem Slogan haben am Montagmittag 13 Menschen vor dem Bezirkskrankenhaus demonstriert. Die Initiatoren der Mahnwache kommen aus Isny (Allgäu) und Berlin.

 
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Zwei Transparente, ein Megaphon und Handzettel haben die Organsiatoren zu der Mahnwache an der Pforte des Bezirkskrankenhauses Bayreuth mitgebracht. Im Internet und dort vor allem über das soziale Netzwerk Facebook haben Sabine März aus Isny und Dominik Häusler aus Berlin versucht, Mitstreiter zu gewinnen. Ein Dutzend Menschen waren dem Aufruf gefolgt.

In ihren Ansprachen machen weder März noch Häusler einen Hehl daraus, dass persönliche Erfahrungen mit der Psychiatrie für sie Motivation sind, für Gustl Mollath auf die Straße zu gehen. "Man wird weggesperrt", schildert der 20-jährige Häusler seine Psychiatrieerfahrung. "Man wird zwangsmedikamentiert, wenn man das System nicht mitmacht." Im Internet und den Medien verfolgt der Schüler den Fall Mollath, mit seiner Teilnahme an der Mahnwache will er den berühmtesten Psychiatriepatienten Bayerns unterstützen.

Auch Sabine März nennt sich selbst "ein Opfer", ihr Thema ist "Kinderhandel", wie sie es nennt. Als Betroffene will sie darauf aufmerksam machen, dass Jugendämter intakte Familien auseinander reißen - Sabine März wurde vor sieben Jahren ihr Sohn weggenommen. Zur Mahnwache für Gustl Mollath, dessen Fall sie seit eineinhalb Jahren vor allem im Internet verfolgt und sich dort mit Gleichgesinnten austauscht, hat sie aufgerufen, um auf die "korrupte Justiz" aufmerksam zu machen. "Freiheit für Gustl Mollath", fordert sie lautstark, überhaupt für alle Entrechteten.

Die Klinikleitung hatte die Mahnwache genehmigt. Nur auf das Hauptgelände durften die Demonstranten nicht. Allein das Megafon hätte den Betrieb gestört, sagt Karten Schieseck, der Anwalt des Bezirksklinikums. Auch die Polizei war vor Ort. Die Beamten aber schauten nur, dass die Zufahrt zum Gelände nicht blockiert wurde.

Im Münchner Landtag kommt am Dienstag (9. Juli) der Untersuchungsausschuss zum Fall Mollath zu seiner abschließenden Sitzung zusammen.

Foto: Ritzer

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