LSG springt auf Gesamtrang vier

Es war keine Zauberei: Heiko Hertrich vertraute im jüngsten Wettkampf auf seine jahrelange Erfahrung, fand immer wieder Aufwinde und wurde als bester Bayreuther Pilot gewertet. Foto: Tobias Köpplinger Foto: red

Die zwölfte Runde der Bundesliga endete mit einer sehr geringen Zahl an teilnehmenden Mannschaften. Bedingt durch ein ausgeprägtes Tiefdrucksystem über der Nordsee zogen immer wieder größere und kleinere Fronten über ganz Deutschland und hielten die Piloten am Boden. Die LSG Bayreuth gehörte zu den wenigen Glücklichen, die eine volle Mannschaft mit drei Piloten in die Luft bringen konnten, und wurde mit Rundenplatz vier, 15 Punkten und dem Sprung auf Gesamtrang vier belohnt.

 
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Nur kleine Gebiete zwischen Donau und Alpen ließen den dort beheimateten Vereinen am Samstag die Chance zum Segelflug. Ausgerechnet das Führungstrio vermochte diese Lücke optimal zu nutzen. Aalen, Donauwörth und Königsdorf führten zur Halbzeit die Rundenwertung an und setzten sich weiter vom restlichen Feld ab.

In Bayreuth bestand am Samstag keine Chance auf Streckenflüge, und tags darauf waren die Bedingungen noch schlechter. Dennoch tat sich eine Lücke in der Oberpfalz auf. Dorthin machte sich ein LSG-Sextett auf den Weg. Mit den Verhältnissen kam Heiko Hertrich am besten zurecht: Mit vielen kleinen Umwegen und vorsichtigem Fliegen gelang es ihm trotz langer Gleitstrecken immer wieder, brauchbare Aufwinde zu finden. Diese Geduld zahlte sich aus, indem er nach genau drei Stunden Flugzeit wieder in Bayreuth landen konnte, musste aber mit einer langsamen Geschwindigkeit erkauft werden.

Weil Hertrich die komplette Wertungszeit ausnutzen konnte, erzielte er mit 64,9 km/h trotzdem das beste Bayreuther Ergebnis der Runde und freute sich, nicht auf einer Wiese in der Oberpfalz gelandet zu sein. Lothar Schmidt, der den Thermik-Pfadfinder gemacht hatte, und Wolfgang Clas flogen unbeirrt weiter mit dem Wind bis an den Rand des Bayerischen Waldes. Dort verschlechterten sich die Verhältnisse zusehends. Schließlich mussten beide ihre Motoren anlassen, um überhaupt noch vorwärts zu kommen. Die Wertung für einen gültigen Bundesligaflug war damit natürlich dahin. Schmidt schaffte 57,1, Clas 50,4 km/h, weil beide nicht die vollen 2:30 Std. Wertungszeit nutzen konnten. Nicht in die Wertung kamen Andreas Baier, Johannes Baier und Friedhelm Lotte.

Unerwartete 15 Zähler

15 Zähler für Bayreuth waren angesichts des komplizierten und schwierigen Wetters nicht zu erwarten gewesen. Allerdings konnten auch nur neun der 30 Bundesliga-Mannschaften überhaupt Flüge einreichen, weswegen der Rundensieger nur 18 statt 20 Punkte erhielt. Für die folgenden Plätze gab es wie gewohnt je einen Punkt weniger. Diese Regel ist bislang nur sehr selten zum Einsatz gekommen.

Rundensieger Aalen setzte seinen Siegeszug mit 284,6 km/h fort und vergrößerte den Tabellenvorsprung erneut auf nun 164 Punkte und liegt damit schon 15 Zähler vor der SFG Donauwörth-Monheim, die mit 179,1 km/h auf Rundenplatz drei auch gut punkten konnte. Königsdorf sicherte sich als Rundenzweiter mit 268,5 km/h 17 Punkte und hat als Tabellendritter jetzt fünf Zähler Vorsprung auf Bayreuth.

International liegt Bayreuth auf Rang acht

Auch international führt Aalen weiterhin unangefochten die Weltliga mit 294 Punkten an, obwohl diese Runde ausschließlich von amerikanischen und finnischen Mannschaften beherrscht wurde. So gewann Moriarty aus New Mexico mit 462,1 km/h vor weiteren sieben US-Vereinen. Nach zwei finnischen und einem weiteren US-Club liegt Aalen erst auf Rundenplatz zwölf. Viele weitere ausländische Mannschaften folgen, bis schließlich Bayreuth auf Rundenplatz 39 erscheint und immerhin zwei Punkte für den Tabellenstand von 190 Punkten und damit Platz acht kassieren konnte. dgv

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