Löschen wie die Großen

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Franziska Böhm (Fünfte von links) übt mit den Jugendlichen Lukas Sebald, Merlin Tauber, Jonas Schmitt, Dominik Sebald, Alina Meißner und Silvia Pöhringer (von links) das Einsatzgeschehen. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Aufmerksam stehen die Buben und Mädchen der Jugendgruppe der Feuerwehr Creußen am Feuerwehrauto und hören zu, was ihnen Jugendwartin Franziska Böhm und Kommandant Mario Tauber erklären. Dann werden die Geräte ausgeteilt und die Einsatzsituation nachgestellt.

 
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Insgesamt vier Mädchen und sieben Jungs betreut Böhm zurzeit. 2016 hatte sie dieses Amt übernommen, im Vorfeld hat sie schon ihre Vorgängerin Susann Fiedler unterstützt. Etwa alle drei Wochen trifft sich die Gruppe zur Übung, vor Leistungsmärschen oder Abzeichenabnahmen auch öfter, sagt Böhm. „Wir machen aber nicht nur die reinen Übungen, sondern haben auch Extratermine“, so die Jugendwartin. Dazu gehören Zeltlager, Kinonächte oder Badbesuche. „Das fördert die Kameradschaft“, sagt sie.

Wie sieht das Feuerwehrauto von innen aus?

Bei den Übungen geht es um die Grundlagen des Feuerwehrdienstes. Wie sieht das Feuerwehrauto von innen aus? Welche Geräte gibt es? „Das ganze ist ein Vorgang zur Grundausbildung“, fasst es Böhm zusammen. Manchmal werden auch 24-Stunden-Übungen gemacht, um zu sehen, wie der Tag eines Berufsfeuerwehrmannes aussieht. Bis auf den Atemschutz darf dann alles ausprobiert werden. Da wird ein Löschangriff aufgebaut, ein Strohfeuer darf gelöscht und Erfahrungen dürfen gemacht werden, aus welcher Richtung der Wind kommt. „Es ist eine theoretische und praktische Übung am Objekt“, sagt Böhm. Die Jugendlichen sollen das kennenlernen, was sie vorher schon gehört haben.

Die 31-Jährige ist seit 19 Jahren bei der Feuerwehr, wurde quasi hineingeboren, ein Großteil der Familie ist auch dabei. „Mich hat es gereizt, anderen zu helfen“, sagt sie. Und die Jugendarbeit habe ihr schon immer am Herzen gelegen. Sicher, oft sei es auch anstrengend mit dem Nachwuchs, aber auch immer wieder toll zu sehen, was aus ihm wird. „Irgendwann werden aus den Kindern dann Atemschutzträger“, sagt Böhm. 16 war mal die Höchstzahl in der Jugendgruppe, einige wechseln zu den Aktiven, andere hören wegen Ausbildung und Beruf aber auch wieder auf. „Wir könnten schon etwas mehr sein“, sagt sie.

Jeder Einsatz ist interessant

„Es ist total spannend und man kann anderen helfen“, sagt Silvia Pöhringer. Man könne viel machen, habe Gerätekunde, könne bei den Aktiven zuschauen, wenn sie mit Schere und Spreizer üben, sagt die 15-Jährige. Lucas (15) und Dominik (13) Sebald kommen von der Wehr in Großweiglareuth. Dort gibt es keine eigene Jugendgruppe, darum sind sie in Creußen dabei. Ihre Mutter ist auch bei der Feuerwehr und da hat es die beiden immer interessiert, was bei einem Einsatz passiert.

In der Familie liegt es auch bei Merlin Tauber. Der 17-Jährige ist der Sohn des Kommandanten Mario Tauber. „So ein freiwilliger Dienst ist wichtig in unserer Gesellschaft“, sagt er. Und die Kameradschaft ist auch ein wesentlicher Punkt, warum er mitmacht.

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