Verwaltung antwortet auf Grünen-Anfrage: Die Anwohner von Lindig sind damit zumindest eine Sorge los Lindig: Die Garage kommt doch nicht

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Bei einem Ortstermin im September legten die Anwohner Stadträten ihre Sorgen und Einwände gegen eine Bebauung der Obstgärten und eines Grünstreifens dar. Foto: Archiv/Eric Waha Foto: red

In Lindig ist es an sich idyllisch. Viel Grün. Stadtrand-Lage. Doch seit Anfang des Jahres ist die Idylle gestört: Weil dort weitere Bebauung zugelassen werden soll. Das Bebauungsplanverfahren läuft. Jetzt ist die größte Sorge der Lindiger vom Tisch: Eine Garage für 16 Oldtimer, die ein Bayreuther Unternehmer dort bauen wollte kommt nicht. Das hat Stadtdirektor Ulrich Pfeifer bei der Beantwortung einer Anfrage der Grünen im Stadtrat mitgeteilt.

 
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Jetzt liegt die schriftliche Antwort auf die sechs Fragen und die Zusatzfrage, die Grünen-Stadträtin Sabine Steininger gestellt hatte, unserer Zeitung vor. Eine Anfrage, die zwei Fragen enthält, für die Ulrich Pfeifer, wie er sagt, "sehr dankbar ist. Weil ich dadurch in die Lage versetzt werde, im Rahmen der Beantwortung einer Legendenbildung und daraus folgendem üblen Unsinn, der verbreitet wird,  ein Ende zu setzen". Diese beiden Fragen betreffen die Grundstücke am Rand von Lindig. Grundstücke, die aktuell als Obstgärten genutzt werden. Die seit Jahrzehnten im Besitz von zwei Familien sind, die jetzt darauf bauen wollen. Die zweite Frage betrifft die Lindiger selbst.

Keine Vereinbarungen

Diese beiden Fragen Steiningers zielten auf mögliche notarielle Verträge oder andere Vereinbarungen ab, die bei einem Ortstermin am 12. September in Lindig ins Spiel gebracht worden waren. Pfeifers Antwort: Weder gebe es Zusagen der Stadt für die Besitzer der Obstgärten, in denen ihnen zugesichert werde, sie dürften zu einem späteren Zeitpunkt auf den Gartengrundstücken bauen. Noch hätte die Stadt den Lindigern versprochen, dass in Lindig nicht weiter gebaut werden dürfe. Es wäre, heißt es in der schriftlichen Antwort, "verwunderlich, da in privatrechtlichen Verträgen keine öffentlich-rechtlichen Regelungen getroffen werden können".

Garage löste Verfahren aus

Weitere Fragen Steiningers zielten auf den Bau der Garage ab. Diese Oldtimer-Garage war der indirekte Auslöser für das Bebauungsplanverfahren, das im Januar gegen den Willen der Verwaltung vom Bauausschuss angestoßen worden war. Denn die Besitzer der Obstgärten hatten ihre Unterschrift verweigert, als der Bauwerber auf sie zugekommen war. Aber im Anschluss Anspruch geltend gemacht, ihre Gartengrundstücke in Bauland umzuwandeln (wir berichteten). Nach Pfeifers Worten habe der Bauwerber selbst mit seinem Architekten die knapp 1800 Quadratmeter große Grünfläche zwischen dem Fußweg in Lindig und den Gartengrundstücken ins Gespräch gebracht. Und: Das Interesse des Bauwerbers an dem Grundstück sei inzwischen erloschen. Er habe "am 29. September im Referat angerufen und mitgeteilt, dass er aus freien Stücken" von seinem Vorhaben "Abstand nimmt". Man sei wegen alternativer Flächen mit dem Mann in Kontakt.

Hoffen auf Ablehnung

Für Sabine Steininger ist das ein Punkt, den sie "begrüßt", wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. Nachdem das Garagen-Projekt der Auslöser für das Bebauungsplanverfahren war, sagt Steininger, sie habe Hoffnung, dass die Kollegen im Stadtrat "die Einwände, die die Lindiger gegen die Bebauung haben, entsprechend würdigen und den Verwaltungsvorschlag ablehnen", wenn der Bebauungsplan wieder auf der Tagesordnung des Bauausschusses komme. Ziel müsse es sein, den Status quo zu erhalten. Gleichwohl, sagt Steininger, sei es "zwar legitim, dass die Stadt Bauwilligen Flächen anbietet. Aber halt nicht solche. Da braucht es mehr Fingerspitzengefühl".

Vielleicht noch ein Tausch?

In Lindig werten die Anwohner die Tatsache, dass die Garage vom Tisch ist, als "Erleichterung", wie Simone Schamel, bei der die Fäden der Anwohner zusammenlaufen, am Mittwoch auf Anfrage sagt. Sie halte es wie Peter Ille vom Bund Naturschutz, sagt Simone Schamel. Ille habe in seinem Einwand im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens darauf hingewiesen, dass auch die Obstgärten erhalten bleiben sollten. Vielleicht, sagt Schamel, finde man auch Grundstücke, die im Tausch den Obstgartenbesitzern angeboten werden könnten.

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