Wer die Bierwoche besucht, tut gut daran, sich vorher über den Heimweg Gedanken zu machen Lieber ohne Auto

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Feiern bis zum Umfallen: Bierwoche heißt Ausnahmezustand. Foto: Archiv Foto: red

Auf der Bierwoche kann man viel Spaß haben. Aber der Alkohol führt doch manchmal zu Aussetzern. Dabei gäbe es genug Möglichkeiten, friedlich zu feiern und sicher heimzukommen.

 
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"Das Verhalten ist bei einigen nicht mehr so rational wie es sein sollte." So drückt es Reinhard Eber aus, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Kulmbach. Wie jedes Jahr wird die Kulmbacher Polizei zum Bierfest von Kollegen der Bereitschaftspolizei unterstützt. Ein eigenes Verkehrskonzept für die Dauer der Bierwoche hat die Polizei indes nicht. "Wir führen Alkoholkontrollen in und um die Stadt herum durch, an wechselnden Stellen", sagt Eber.

Seit dem Auftakt am Samstag erwischte die Polizei erst einen Alkoholsünder: Ein Autofahrer hat sich mit 0,88 Promille noch ans Steuer gesetzt. "Unfälle unter Alkoholeinfluss hatten wir noch keine, da sind wir ganz zufrieden." Kulmbacher, die zum Bierfest gehen und auch noch selbst fahren, denen sei eigentlich nicht zu helfen. Schließlich wüssten sie, dass das Festbier ein starkes Bier sei. Sie könnten ohne Probleme mit Bussen oder Taxis nach Hause kommen. Die meisten Einheimischen seien jedoch gut organisiert, hat Eber beobachtet. "Sie bilden Fahrgemeinschaften und einer bleibt nüchtern - oder die Frauen fahren."

Der Unfall zur Bierwoche, bei dem vor zwei Jahren ein Fußgänger tödlich verletzt wurde, sei eine schlimme Ausnahme gewesen. "So etwas wollen wir alle nicht." Doch leider komme es immer wieder zu unvorhergesehenen Zwischenfällen - die meistens gehen gut aus. "Wir haben in der Nacht erst einen von der Nordumgehung gefischt", erzählt der erfahrene Polizist. Der betrunkene Mann sei erstmal in Gewahrsam genommen worden, um sich auszunüchtern. In der Bierfestzeit sollten Autofahrer besonders wachsam sein. Eber rät zu noch größerer Vorsicht und Rücksichtnahme bei der Begegnung mit Fußgängern. "Interessant wird's immer erst, wenn der Stadel schließt." 

Vor der Stadthalle, beliebter Treffpunkt der jüngeren Bierfestbesucher, kam es bereits zu einigen Körperverletzungsdelikten. Am schlimmsten war bisher ein Faustschlag ins Gesicht, der bei dem Opfer zu einem Kiefernbruch führte. Noch sei aber alles "im üblichen Rahmen" geblieben. Aufgrund der Witterung sei der Besucherandrang noch nicht so stark gewesen.

Der Omnibus-Taxi-Unternehmer Max Zier organisiert die sogenannten "Lumpensammlerbusse". Auf Nachfrage meint er, die Nachfrage könnte ruhig "noch ein bisschen besser" sein. Die Fahrten seien nicht alle ausgelastet. Und ja, ab und zu würden seien auch "unvernünftige Leute" unter den Fahrgästen.

Helga Metzel, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Kulmbacher Brauerei, sagt: "Natürlich unterstützen wird das Angebot. Doch jeder Besucher habe selbstverständlich auch "eine Eigenverantwortung". Die Brauerei stehe hinter der Kampagne "Don't drink and drive". Alle Gäste sollen wohlbehalten nach Hause kommen.

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