Bei Andreas Becker klingt das anders. Er ist der Geschäftsführer der Condor Immobilien in Mühlheim an der Ruhr. Becker hält den Kontakt zum Eigentümer. Er sagt, er leite eine Mail an den Eigentümer weiter. Zwei Tage später ruft er an. Kontakt sei nicht erwünscht. Nur so viel: „Wir stehen in guten Gesprächen, die Immobilie wieder zu vermieten.“ Der Kontakt sei sehr sehr ernsthaft. Mehr will Becker nicht sagen.
Fredy Schmidt sagt, er kenne diese Reaktion. Schmidt gehört zum Team der Bayreuther Wirtschaftsförderung. An ihn wenden sich die Interessenten. Schmidt gibt dann die Nummern weiter, stellt den Kontakt her. „Das sind jedes Jahr eine Handvoll qualifizierte Anfragen.“ Für die Erdgeschossnutzung gebe es Interessenten, sagt Schmidt. Und die wäre wichtig. „Das Haus hat für die Richard-Wagner-Straße große Bedeutung.“ Und der Standort habe sich verbessert. Durch die Stadtbibliothek, durch das ganze RW 21. Aber irgendwie tut sich nichts.
Beispiel Hof
Wie ein Leerstand eine ganze Kommune lähmt, lässt sich in Hof beobachten. Dort hat ein Investor den ehemaligen Zentralkauf gekauft. Ein 6000 Quadratmeter Betonklotz mitten in der Stadt. Der Hofer Kasten steht seit sieben Jahren leer. Rainer Krauß, der Sprecher der Stadt Hof, sagt: „Das verzögert uns die ganze Stadtplanung.“ Der Verkehrswert des Hauses dort liege bei etwa zwei Millionen Euro. Der Investor will sechs Millionen. Für einen Betonkasten, der so nicht mehr nutzbar ist. Kraus sagt, die Stadt führte viele Gespräche mit Entwicklern, aber keiner sei bereit, so viel Geld zu investieren. Drei Mieter gibt es noch. Ein Reisebüro, eine Reinigung, einen Imbiss. Der Rest steht leer. „Vermutlich wird man das noch einige Jahre ertragen müssen“, sagt Kraus. Mehrere geplante Termine mit Vertretern des Investors platzten, der Hofer Kasten ist nur einer von vielen Posten eines Immobilienpaketes. Eigentümer ist eine irische Fondsgesellschaft. Und auch die scheint es nicht eilig zu haben.