Lanzendorfer Lückenschluss

Kreklau

Das neue Baugebiet an der alten A9 in Himmelkron lässt die Gemeinde zusammenwachsen

 
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Der wichtigste Tagesordnungspunkt bei der Himmelkroner Gemeinderatssitzung war die sechste Änderung des Flächennutzungsplanes und die dritte Änderung des Bebauungsplanes "Trasse alte A9". Dort sollen zehn Bauplätze in Verlängerung der Königsberger Straße entstehen. Damit wird eine Baulücke zwischen Lanzendorf und Himmelkron geschlossen. "Ich freue mich über das Zusammenwachsen der Ortschaften", sagte Himmelkrons Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU).

Die Flächen in diesem Bereich sind im Besitz der Gemeinde Himmelkron, der Verkauf wird also über die Bauverwaltung abgewickelt. Für Interessenten besteht eine sogenannte Bauverpflichtung: Innerhalb von fünf Jahren nach Kauf des Grundstücks muss darauf ein Wohnhaus errichtet werden. Da die Nachfrage sehr hoch ist, wird es aber vermutlich nicht so lange dauern. Eingegrenzt wird das Gebiet im Osten von der rückgebauten Trasse der A9, im Norden von der ehemaligen Bahnlinie, auf der nun ein Geh- und Radweg entstehen soll, im Westen von der Lindenstraße und im Süden von der Brunnenstraße.

Norbert Köhler vom Ingenieurbüro IVS aus Kronach begleitet das Projekt. In der Sitzung las er Stellungnahmen verschiedener Behörden und Anlieger vor, die der Gemeinderat zu behandeln hatte. Ein Landwirt in der Nachbarschaft hatte beispielsweise Bedenken, dass sein Betrieb durch die Bebauung eingeschränkt werden könnte. Diese Bedenken sind aus Sicht des Gemeinderates unbegründet, da bereits bestehende Häuser näher an dem Hof liegen. Zudem sei in der Begründung des Bebauungsplanes festgelegt, dass die künftigen Bewohner die Begleiterscheinungen einer Landwirtschaft, wie etwa Geruch oder Lärm, akzeptieren müssen.

Der Kreisbrandrat äußerte Bedenken hinsichtlich des Brandschutzes -- etwa bei der Stromleitung, die oberirdisch durch das Gebiet führt und ein brandschutz-technisches Risiko darstelle. Die Stromtrasse sollte zunächst komplett verlegt werden. Doch das Bayernwerk entschied sich um und wollte die bestehende Leitung unterirdisch verlegen. Die Kosten dafür müsse die Gemeinde tragen. Fragen gab es seitens des Landratsamtes sowie des Wasserwirtschaftsamtes zur Entwässerung des Gebietes. Schneider sagte, dass noch nicht feststehe, ob das Wohngebiet über ein Trenn- oder ein Mischsystem entwässert werde. Das kläre sich erst im Zuge der Erschließungsplanung.

Nachdem der Gemeinderat alle Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange abgewogen hatte, billigte das Gremium die Änderungen. In einem nächsten Schritt ermittelt die Bauverwaltung die Erschließungskosten. Auf dieser Grundlage wird der Gemeinderat dann den Grundstückspreis festlegen. Wenn es nach Bürgermeister Schneider und der Gemeinde geht, sollen noch in diesem Jahr die ersten Wohnhäuser stehen. Ein Großteil der Grundstücke sei schon reserviert.