Jungbäuerinnen posieren für den Jungbauernkalender 2018 – Werbung für die Landwirtschaft mit langen Beinen Kurze Hosen und hohe Absätze

Von Eva-Maria Hinterberger (Text) und Andreas

In knappen Hosen und schwarzen Pumps laufen die sechs Jungbäuerinnen über den Hof von Familie Wunderlich in Seybothenreuth. Sie füttern Kühe, posieren auf Quads und spielen mit kleinen Kätzchen. Immer dabei ist Fotografin Julia Stix. Sie schießt Bilder für den Jungbauernkalender 2018.

 
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Die sechs jungen Frauen haben sich gegen rund 150 Mitbewerberinnen aus dem gesamten Freistaat durchgesetzt. „24 h backstage“ ist das Motto der „Bayern Girls Edition 2018“. „Es spiegelt den Blick auf die landwirtschaftliche Arbeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang wider. Dabei wird die moderne reelle und vielfältige Landwirtschaft dargestellt“, erklärt Martin Baumgärtner, Landesvorsitzender der bayerischen Jungbauernschaft.

Lange Beine

Zwei Tage lang posieren die Jungbäuerinnen für die Kalenderbilder, am dritten gesondert für die Presse. In weißen Shirts,schwarzen Hosen und hohen Schuhen. Denn: Wie die Bilder im fertigen Kalender aussehen werden, bleibt geheim. Auf jeden Fall werden sie aber „anders, sexy,frisch und natürlich provokant“ sein, betont Baumgärtner.

Einen Vorgeschmack auf die Bilder gibt Marina. Sie hat Agrarmanagement studiert und lebt und arbeitet mit ihrem Eltern auf einem Milchviehbetrieb im Landkreis Schwandorf.Lasziv räkelt sie sich auf einem Quad. Der Ausschnitt ihres Tops gewährt tiefe Einblicke.

Nichts Schlimmes dabei

Das Fotoshooting für den Jungbauernkalender ist ihr erstes Mal vor der Kamera. „Aufregend“ beschreibt sie die vergangenen zwei Tage. Angst vor negativen Reaktionen auf die Kalenderbilder hat sie nicht. „Ich habe die Bilder gesehen, die in der engeren Auswahl sind. Da ist nichts Schlimmes dabei.“ Auch ihre Eltern und ihr Freund vertrauen Marina in dieser Hinsicht. „Die wissen schon, dass ich weiß, wie viel ich zeigen kann.“

Als „Erfahrung, die ich nicht missen möchte“, beschreibt Luisa aus dem Landkreis Lichtenfels in Oberfranken die Shooting-Tage. Es sei aber auch anstrengend gewesen. „Das schwierigste war, in einer Pose zu bleiben,ohne zu verwackeln, und dass die Mimik passt.“ Die 19-Jährige hat ebenfalls die volle Unterstützung ihrer Eltern. „Mein Vater hat – als ich noch kleiner war – gesagt,wenn du alt genug bist, dann melde ich dich dort an“, erzählt die gelernte Werkzeugmechanikerin, die in ihrer Freizeit auf dem Milchviehbetrieb der Familie mit hilft.

Jede darf selbst entscheiden, was sie zeigt

„Jedes Model darf selbst entscheiden, wie viel es zeigt, oder eben nicht“, betont Baumgärtner. „Das ist uns sehr wichtig.“ Grundsätzlich sei alles möglich, aber „weniger ist manchmal mehr“. Eins ist aber klar: Die bayerische Jungbauernschaft will mit ihrem Kalender provozieren. „Nur so kommt man bei den Verbrauchern, der Politik und der Gesellschaft an“, erläutert der Landesvorsitzende. „So können wir unsere Botschaft, wie Landwirtschaft funktioniert, nach außen tragen.“

Auch Österreicherinnen

Der Jungbauernkalender erscheint 2018 in der 13. Auflage.Rund 3000 Stück wird es davon geben. Er ist eine Kooperation zwischen bayerischer und österreichischer Jungbauernschaft. Auf sechs Bildern sind Österreicherinnen zu sehen, auf sechs bayerische Jungbäuerinnen. Sie kommen dieses Jahr aus Oberfranken, Schwaben, Oberbayern, der Oberpfalz und Niederbayern. Bewerben können sich jedes Jahr junge Frauen ab 18 Jahren, die einen Bezug zur Landwirtschaft haben.

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