1500 Besucher ließen sich im vergangenen Jahr mitreißen, auch heuer kommen wieder Besucher aus dem Ausland, von Mexiko über den Irak bis nach Portugal und Polen. „Die Tendenz: Der Osten holt stark auf. Und: Die Beiträge werden politischer.“ Die Kurzfilme spiegelten die Welt, wie die Filmemacher sie sehen. „Und wenn es immer mehr Konflikte weltweit gibt, dann müssen wir aufpassen, dass unser Festival nicht zu düster wird“, erzählt Kolb. Und doch wird die düstere Welt nicht weggeschlossen. Wie in „Persisting Days“: In der Totalen spricht großformatig Fischer Toni von Lampedusa. Ein einfacher Mann, der mit einfachen Worten erzählt, wie er und seine Kollegen Flüchtlinge gerettet haben. Mit wettergegerbtem Gesichter, hellwachen blauen Augen und großer Intensität berichtet er unaufgeregt, zieht ab und an an seiner Selbstgedrehten – unterbrochen von fast träumerisch anmutenden Trickfilmen, die das Grauen auf dem Meer erträglich machen. Ein weiteres Tagesthema, das es auf die Set-List geschafft hat: die Demokratie. Zwei Filme dazu kommen aus der Türkei („One Million Steps“).
Zahnspange und Liebeskummer
Und, ja, es wird auch außerordentlich unterhaltsam, auch bei Themen, die die Betroffenen an den Rand des Wahnsinns treiben. Wie die Pubertät beispielsweise in "Alienation". Zahnspangen, Mütter, Liebeskummer – das ist auch beim Kurzfilmfestival ganz großes Kino.
Sören (from AlieNation) from Stefan Schomerus on Vimeo.
Das Programm gibt es unter www.kontrast-filmfest.de.