Kulturreferat: 130 Bewerbungen

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Der Name ist weg. Die weiße Fläche muss mit einem neuen Namen gefüllt werden. Keine leichte Aufgabe für die Personalverwaltung, und in der Folge dann für den Stadtrat: 130 Bewerbungen sind bis Stichtag 23. April, 12 Uhr, bei der Stadtverwaltung eingegangen. der ältestenausschuss hat das weitere Vorgehen festgelegt. Foto: Eric Waha Foto: red

Die Stelle scheint begehrt zu sein: Auf den Posten des Kulturreferenten der Stadt Bayreuth, der als berufsmäßiger Stadtrat gewählt werden soll, haben sich 130 Frauen und Männer beworben. Der Ältestenausschuss des Stadtrats hat sich in seiner Sitzung am Montagnachmittag einstimmig dem weiteren Fortgang angeschlossen, den die Regierung empfohlen hat: Kurz vor den Festspielen könnte der neue Kulturreferent feststehen.

 
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Der Tagesordnungspunkt hat es, so formuliert es die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe zu Beginn der Sitzung des Ältestenausschusses, "kurzfristig" vom nichtöffentlichen in den öffentlichen Teil der Sitzung geschafft. Ein Punkt, der Freude im Gremium auslöste, denn: "Stand heute, 23. April, 12 Uhr, sind bei der Stadtverwaltung 130 Bewerbungen eingegangen"; sagt der berufsmäßige Stadtrat und Rechtsreferent Ulrich Pfeifer. "Eine stolze Anzahl. Ich freue mich sehr, weil die Zahl zeigt, dass die Stadt Bayreuth und das Amt des Kulturreferenten spannend ist."

Regierung und Stadt sprechen die gleiche Sprache

Wie Pfeifer sagt, decke sich das von der Regierung vorgeschlagene Vorgehen mit den Planungen der Stadt. Von Seiten der Verwaltung gelte es erst einmal einen entscheidenden Schritt zu gehen: Die Personalverwaltung werden die eingesandten Unterlagen "aufarbeiten und prüfen, wer die Ausschreibungsvoraussetzungen und das Anforderungsprofil erfüllt. Eine Sisyphus-Arbeit", wie Pfeifer sagt. Auch wenn die Arbeit ein Ende haben muss. Auch das ist genau festgelegt, denn ab dem 14. Mai haben die Stadtratsfraktionen die Möglichkeit, Einsicht in die Unterlagen der Bewerber zu nehmen und sich ein Bild zu machen. Und zwar am besten, wie Pfeifer sagt, "so intensiv wie irgend möglich. Nur so können sich die Fraktionen ein Bild machen". Er habe auch bereits mit Christa Müller-Feuerstein (SPD), dem einzigen fraktionslosen Mitglied des Stadtrats, Kontakt aufgenommen, die ihrerseits die "gleichen Akteneinsichts- und Vorschlagsrechte" wie alle anderen Stadträte habe.

Im Juni und Juli wird es spannend

Der Ältestenausschuss werde am 25. Juni in seiner Sitzung über die Bewerbersituation diskutieren und dem Stadtrat eine Empfehlung geben, der Stadtrat werde am 27. Juni "eine Entscheidungsfindung herbeiführen, wer zur Vorstellung eingeladen werden soll", sagt Pfeifer. "Sicher kein einfaches Unterfangen bei der Bewerbersituation." Im Rahmen einer Wahl soll dann schließlich am 18. Juli der neue Kulturreferent oder die neue Kulturreferentin vom Stadtrat gekürt werden. "Der Verfahrensvoschlag der Regierung deckt sich mit dem der Verwaltung", sagt Pfeifer. Aufgabe des Stadtrats werde es zudem sein, "beschlussmäßig festzustellen, wie viele Bewerber zur Vorstellung eingeladen werden im Rahmen einer nicht öffentlichen Sitzung". Die Zahl der Bewerber nennt Pfeifer "grandios". Er sei sicher, dass der Stadtrat auf der Basis "die geeignete Dame oder den geeigneten Herrn finden" werde. "Keiner hat gedacht, dass so viele Bewerbungen kommen."

"Wir sind Bayreuth."

Für Karsten Schieseck (BG) habe sich Bayreuth positiv empfohlen, gerade in den vergangenen Wochen, insofern sei er nicht überrascht, dass so viele Bewerbungen gekommen seien. "Wir sind eben Bayreuth." Auf Nachfrage Schiesecks sagt Pfeifer, die Verwaltung fertige Listen mit den Bewerbern an - eine Liste mit denen, die alle Voraussetzungen erfüllten, eine weitere mit denen, die nicht alle geforderten Voraussetzungen erfüllten. Ziel aber sei, dass die Stadträte, die die Akteneinsicht übernehmen, "auch die anschauen, die nicht alle Voraussetzungen erfüllen". Die Verwaltung könne die Verantwortung der Vorauswahl nicht übernehmen. Aktenseinsicht werde, sagt Pfeifer, auch nach 16 oder 17 Uhr noch gewährt. "An der Personalverwaltung wird das nicht scheitern." Wie Pfeifer weiter auf Nachfrage Schiesecks sagt, geben "normalerweise die Fraktionen die Vorschläge ab", wer als Bewerber eingeladen werden solle.

Akteneinsicht könnte jeder Stadtrat nehmen

Auf Frage von Harald Rehm (CSU) sagt Pfeifer, dass das Vorgehen bei der Akteneinsicht den Fraktionen überlassen bleibe. Normalerweise würden "ein oder zwei" Stadträte die Rolle der Sichtung übernehmen, "im Extremfall kann aber jeder einzelne Akteneinsicht nehmen", sagt Merk-Erbe. Eine Kommission wie bei anderen Referenten-Auswahlen werde es nicht geben, weil der berufsmäßige Stadtrat gewählt wird. Der Stadtrat werde, sagt Pfeifer auf die Nachfrage von Thomas Bauske (SPD), selbstverständlich in der entscheidenden Sitzung die Möglichkeit haben, sich nach der Vorstellung der Kandidaten zu beraten. Mit Blick auf die Zahl der Kandidaten, die sich vorstellen könnten, müsse sich der Stadtrat festlegen.

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