Ein nur wenig bekanntes Kapitel dagegen sind die amerikanischen Internierungscamps. Das Kriegsgefangenenlager auf den Mainwiesen ist eines davon. Mit Stacheldrahtverhau und MG-Wachtürme. Das Lager erstreckte sich in einem Dreieck mit 43 500 Quadratmetern zwischen dem Pörbitscher Weg und der Adolf-Hitler-Brücke (Berliner Brücke), seitlich begrenzt vom Flutmuldendamm und der heutigen B 289. Umzäunt war das Areal von einem drei Meter hohen Stacheldraht mit Wachtürmen für Maschinengewehrposten. Am 23. April 1945 wurden erstmals einige Hundert Kriegsgefangene interniert. An den Tagen danach wurden stündlich weitere Gefangenen auf Lastwagen herbeigekarrt, so dass die Zahl Mitte Mai 1945 auf 18 000 Häftlinge angestiegen war. Überwiegend waren es Landser, die sich ergeben hatten oder auf dem Heimweg gestellt worden waren. Dazu kamen Mitglieder des SS, NS-Funktionären und Mitglieder der Organisation Todt, doch auch harmlose Uniformträger wie Post- und Bahnbedienstete.