Neue Kreisgeschäftsstelle im ehemaligen Postverteilzentrum Kulmbach: Rotes Kreuz kauft Post-Gebäude

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Der Kulmbacher BRK-Kreisverband braucht mehr Platz. Deshalb zieht die Kreisgeschäftsstelle um. Foto: Ute Eschenbacher Foto: red

Der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes in Kulmbach zieht um. Spätestens Ende 2016 soll die neue Kreisgeschäftsstelle nicht mehr in der Flessastraße, sondern in der Heinrich-von-Stephan-Straße beim Bahnhof zu finden sein. Auch Flüchtlinge ziehen dorthin.

 
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Wie bereits kurz berichtet, hat das BRK das 5400 Quadratmeter große Gelände kürzlich erworben. Der Notartermin war am 26. August. Ende Juli hatte bereits der Landesverband den Plänen zugestimmt. Weil das BRK immer mehr wächst, braucht es neue Räumlichkeiten. So begründete Kreisvorsitzender Landrat Klaus Peter Söllner den Kauf des ehemaligen Postverteilzentrums.

Das BRK besitzt bereits mehrere Standorte im Landkreis: die Rettungswache in Thurnau, das noch im Bau befindliche Seniorenheim in Neudrossenfeld, die Altenpflegeschule in Stadtsteinach und ein Seniorenheim in Marktleugast. Jährlich führt der Verband über 4000 Blutspenden durch.

Altes Gebäude hat langsam ausgedient

Das altgediente Gebäude in der Kulmbacher Flessastraße, so Söllner, stamme ungefähr aus dem Jahr 1925. Der Verband unterhält auch das Rot-Kreuz-Heim und eine Rettungswache. Aufgrund des Ausbaus verschiedener ambulanter Dienste seien die Räume mittlerweile zu eng geworden und würden modernen Erfordernissen nicht mehr entsprechen. Die Zahl der Mitarbeiter habe sich inzwischen auf rund 260 erhöht. Auch für die Jugendgrupps brauche das BRK mehr Platz.

„Wir suchen mittlerweile seit zehn Jahren nach einer neuen Kreisgeschäftsstelle“, sagte Söllner. Jetzt habe man das Angebot der Bayreuther Firma Domos zum Kauf des Postgeländes wahrgenommen. Denn es entspreche den künftigen Anforderungen des BRK eines modernen Umfelds.

Nutzung als Asylbewerberunterkunft

Bis das Konzept vollständig ausgearbeitet ist, wird ein Teil des Gebäudes als Asylbewerberunterkunft genutzt. Der Landkreis habe bereits mehr Flüchtlinge aufgenommen als es nach der geltenden Quote nötig gewesen wäre. Um Probleme mit dem laufenden Schulbetrieb zu vermeiden, habe sich der Landkreis entschlossen, die Notunterkunft von der Dreifachturnhalle in die Innenstadt zu verlegen. In den nächsten Tagen würden die ehrenamtlichen Helfer des BRK das einstige Postgebäude für zirka 100 Flüchtlinge herrichten. Auch sanitäre Anlagen seien dort vorhanden. Um die Asylarbeit soll sich in Zukunft die neue Mitarbeiterin Julia Brückner kümmern, wurde am Rande des Pressegesprächs bekannt.

"Auch diese Menschen können Kulmbacher werden"

Oberbürgermeister Henry Schramm, zugleich stellvertretender BRK-Vorsitzender, sagte Kulmbach können den geflüchteten Menschen helfen und sie aufnehmen. Viele Kulmbacher hätten ihre Wurzeln woanders, „auch wenn man es ihnen nicht ansieht“. Daher seien die Flüchtlinge und Asylbewerber willkommen. „Auch diese Menschen können Kulmbacher werden“, sagte Schramm und erinnerte an eine Vielzahl unbesetzter Lehrstellen. „Es ist schön, dass das BRK die Immobilie belebt. Damit kommt mehr Bewegung in die Stadt und das kann Kulmbach vertragen.“ An dem Gebäude stehen etwa 25 Parkplätze zur Verfügung. Die Rettungswache soll nicht umziehen. Laut Geschäftsführer Jürgen Dippold wird das BRK zunächst 850 Quadratmeter für sich nutzen. „Ein vierfaches der bisherigen Nutzungsfläche.“

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