Die bei Menschen sehr seltene Krankheit verläuft immer tödlich Kulmbach: Creutzfeldt-Jakob-Patient ist tot

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Foto: Fölsche Foto: red

Der 68-jährige Mann aus Feulersdorf im Landkreis Kulmbach, der im Klinikum Kulmbach wegen der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit behandelt worden war, ist in dieser Woche verstorben.

 
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Die Klinik wollte dazu keine Stellung nehmen. „Zu diesem Fall ist alles gesagt“, sagte eine Sprecherin des Klinikums. Nach Informationen des Kuriers war der schwer kranke Mann vor kurzem in ein Hospiz der Region verlegt worden, wo er den Folgen der Krankheit erlag.

Bei Creutzfeldt-Jakob handelt es sich um eine Krankheit, die normalerweise bei Rindern übertragen wird, nur in ganz seltenen Fällen bei Menschen. Etwa 50 bis 100 Fälle gibt es pro Jahr, in denen Menschen daran erkranken. Zwischen Menschen besteht normalerweise keine Ansteckungsgefahr, allerdings muss die Krankheit immer den staatlichen Gesundheitsbehörden gemeldet werden. Der Verlauf ist in allen Fällen sehr ähnlich – und immer tödlich.

Es handelt sich im Prinzip um eine neurologische Erkrankung, hervorgerufen durch sogenannte Prionen. Das sind Eiweiße, die vermehrt im Hirngewebe vorkommen. Krankhafte Veränderungen vor allem im Gehirn können zu schwerwiegenden Folgen für den Organismus führen. Prionen haben ähnliche Eigenschaften wie Viren und können gesundes Gewebe krankhaft verändern.

Symptome treten teils erst nach zehn Jahren auf

Das Tückische an der Krankheit ist die lange Inkubationszeit der Prionen. Wer etwa rohes Rindfleisch isst, bei dem können Symptome oft erst nach mehr als zehn Jahren auftreten. Es kann harmlos beginnen mit depressiven Stimmungen. Dann häufen sich neurologische Ausfälle, es kommt zu Denkstörungen, die Patienten werden öfter aggressiv, auch inkontinent. Die meisten Patienten fallen in ein Koma.

Wie der Verlauf bei dem 68-jährigen Patienten aus Kulmbach war, darüber will die Klinik nichts sagen. Bei ihm habe einiges dafür gesprochen, dass es sich um die sporadische Form der Krankheit handelte, sagte ein Arzt, als der Fall bekanntgeworden war. Von dieser Form der Krankheit seien besonders ältere Menschen betroffen, deren Immunsystem geschwächt sei.

Chefarzt Thomas Banse, Vorstand in der Hygienekommission des Kulmbacher Klinikums, hatte dem Kurier erklärt: „Es gibt leider keine grundlegende Therapie. Der Erkrankte kann nicht medikamentös behandelt werden.“ Den Ärzten sei es nur möglich, die Symptome zu lindern.

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