Kulmbach: AWO investiert 13,7 Millionen

Von Sonny Adam

Das Heiner-Stenglein-Seniorenheim in der Siedlung in Kulmbach ist die erste Einrichtung, die die Arbeiterwohlfahrt einst in Betrieb genommen hat. Jetzt wird das Gebäude aus dem Jahr 1952 für 13,5 Millionen Euro umgebaut – aber ohne Küche.

 
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Im Heiner-Stenglein-Senionren- und Pflegeheim wird derzeit gleich an zwei Ecken gebaut: Denn einerseits wird an das bestehende Gebäude um 48 zusätzliche Plätze erweitert. Andererseits wird auf der anderen Seite, wo einst der Kindergarten residierte, Wohnraum für ältere Menschen geschaffen.

Begegnungstätte für den ganzen Stadtteil

Aber nicht nur: „Wir möchten in diesem Trakt eine schöne helle und freundliche Begegnungsstätte mit Café, Veranstaltungsraum und Büroräumen entstehen lassen“, erläutert die Awo-Kreisvorsitzende Inge Aures das Konzept. „Uns schwebt vor, dass diese Begegnungsstätte den Menschen, die in der Siedlung leben, als Treffpunkt dienen soll." Geplant sind regelmäßige Öffnungszeiten, ein stationärer Mittagstisch, Spielenachmittage, Seniorengymnastik oder auch nur geselliges Zusammensein. "Wir möchten auch Vereinen die Begegnungsstätte zur Verfügung stellen“, sagt Aures und hofft darauf, dass sie ein lebendiges Zentrum für alle "Siedler" wird.

Erster Bauabschnitt voraussichtlich im Juli fertig

Betrieben werden soll die barrierefreie Begegnungsstätte übrigens durch ehrenamtliche Mitarbeiter, sagt Ehrenvorsitzender Oskar Schmidt das Konzept. Realisiert wird die Mega-Baumaßnahme vom Architekturbüro Drenske. Bauleiter sind Timo Simon und Günther Körber. Der erste Bauabschnitt – die Errichtung des Anbaus – ist bereits weit fortgeschritten. „Wir rechnen damit, dass wir im Juli fertig werden“, sagt Schmidt.

Demenzstation im Erdgeschoss

Schon jetzt lässt sich die Innenausstattung erahnen. Beim Bau wurde ein neues, modernes und freundliches Farbkonzept ausgearbeitet: Die einzelnen Stationen sind in Frühlings-, Sommer- und Herbstfarben gehalten. So können sich die Bewohner leichter zurecht finden. „Im ersten Bauabschnitt soll im Erdgeschoss des Neubaubereiches eine offene Station für dementiell veränderte Bewohnerinnen und Bewohner entstehen. Für dieses Station ist ein geschützter Innenhof mit Endlosrundgang geplant“, zeigt Schmidt. Das Seniorenheim ist mit Aufzügen erschlossen.Die Bewohner werden mit einem modernen Transpondersystem ausgestattet - sollten sie das Gebäude verlassen, wird ein Alarm ausgelöst.

Frisches Essen kommt aus der Brenkstraße

Natürlich gibt es auf jedem Stockwerk einen großen Speise- und Aufenthaltsraum. Eine Küche gibt es im Seniorenheim allerdings nicht. „Wir haben in der Brenkstraße für zwei Millionen Euro eine Küche gebaut, die den europäischen Richtlinien entspricht. Die versorgt alle Senioreneinrichtungen der Awo mit frischem Essen", sagt Aures.  Die Bewohner können sich das Essen aussuchen. Damit solle auch vermieden werden, dass zu viel Nahrungsmittel später weggeworfen werden müssten, so Schmidt.

Eigentlich sollte erst der Anbau fertig gestellt werden, ehe mit der Sanierung des ehemaligen Kindergartentraktes begonnen wird. Doch dieser Bauabschnitt wurde vorgezogen. „Wir liegen mit der gesamten Baumaßnahme super in der Zeit und wir halten auch die Kosten ein. Es sieht alles sehr gut aus“, sagt Aures. „Da sieht man mal, was man mit 13,7 Millionen Euro alles bauen kann."

Ausbau von 75 auf 117 Plätze

Ende 2017 soll die Sanierung des Altbaus abgeschlossen sein, dann werden 116 Zimmer bezugsfertig sein. Damit habe das Heiner-Stenglein-Seniorenheim eine Größe, die wirtschaftlich sei. Denn bislang war die Einrichtung mit 75 Betten zu klein, um den immer weiter steigenden Anforderungen genüge zu leisten. Das Heiner-Stenglein-Seniorenheim ist übrigens auch als Ersatz für die Kurzzeitpflege in der Schützenstraße gedacht. Diese hatte nur 24 Plätze.

Die Besonderheit, dass die Awo in der Siedlung immer eine Beziehung zwischen den Senioren und Kindergartenkindern hergestellt hat, wird übrigens auch durch die Auslagerung des Kindergartens in die Frankenleite, nicht passé sein. „Wir wollen den Kontakt fortführen. Die Kinder werden auch in Zukunft die Senioren besuchen“, kündigt Aures an.

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