Wagner ganz Wunderlich Künstler sprüht Wagner mit ausgestreckter Zunge auf Fußwege

Von Eyke Swarovsky
Volker Wunderlich (Mitte) ist verantwortlich für die frechen Wagnerköpfe mit dem zwinkernden Auge. Die Bayreuther Kunst-Studenten Janosch (links) und Franziskus Stein helfen ihm bei dem Street-Art-Projekt. Foto: Swarovsky Foto: red

Schmierereien? Sachbeschädigung? Schandflecken? Nichts von alledem. Der Künstler Volker Wunderlich (37) war gestern gemeinsam mit den Kunststudenten Janosch Stein und Franziskus Stein sowie BWL-Studentin Martina Müller unterwegs um ihren eigenen Walk of Wagner bis hoch zum Festspielhaus auf die Gehwege zu sprühen.

 
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Bereits den Bahnfahrern blickt ein weißer Wagner-Kopf mit ausgestreckter roter Zunge und einem zwinkernden Auge entgegen, wenn sie aus dem Bahnhof kommen. Auch vor der IHK und der Post streckt der Komponist die Zunge heraus. "Ganz bis zum Königsportal werden wir aber wahrscheinlich leider nicht kommen", sagt Wunderlich, der gemeinsam mit seiner Frau ein Atelier in Goldkronach besitzt und vor vielen Jahren die Idee zum kleinen Wagnerle-Theater hatte.

In Abständen von 50 bis 100 Metern werden die fast einen Meter großen Wagners aufgetragen. "Wir wollen damit junge Leute auf Wagner aufmerksam machen", sagt Wunderlich. Gewissermaßen wollen die Künstler den "Komponisten damit auch ehren". Wagner sei ein sündiger und frecher Typ gewesen, der dazu auch intelligent war. "Wir freuen uns, wenn unser Motiv auch so verstanden wird."

Aber ist das nicht Illegal,  große Motive mitten auf öffentliche Wege zu sprühen? "Nein", sagt der Künstler. "Das ist in Wasser aufgelöste Kreide. Mit dem nächsten Regen ist das wieder weg. Anders hätte ich das Projekt auch niemals genehmigt bekommen." Auch die Polizei wurde schnell auf die Straßenkunst aufmerksam und hat die Truppe abgefangen. "Wir machen aber ja nichts Verbotenes, sondern nur ein wenig Street Art", sagt Janosch. Das Motiv vertreibt der Künstler auch auf T-Shirts, wovon er selbst eins mit glitzerndem Wagner trägt. "Außerdem überlegen wir, demnächst auch Kekse in der Form fertigen zu lassen. Mal sehen."

Foto: Swarovsky

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