KSB investiert in Asien
Was KSB anders macht und was das für Pegnitz bedeutet, auch das hat mit Effizienz zu tun: Der Konzern reduziert die Anzahl seiner Standorte, so Direktoriumssprecher Stephan Timmermann – „wir führen zusammen oder lösen auch manches auf“. So die Ersatzteilfertigung in Bochum, die jetzt von Pegnitz und Frankenthal übernommen wurde. KSB verringert aber die Zahl seiner Gesellschaften: In Frankreich fusionierten vier Servicefirmen zu einer, in den USA wurde der Chlorgashersteller Amri verkauft, „das war eine Kompetenz, die uns nicht weiterbringt“.
KSB investiert aber auch kräftig. Etwa in eine neue automatische Gießereianlage in Pakistan oder in die Errichtung eines neuen Werks im indischen Shirwal für den Bau und Test von Großpumpen für die Kraftwerkstechnik. „Das sind dann jeweils die modernsten Anlagen ihres Landes“, sagte Timmermann gestern.
Rasches reagieren "muss unsere Stärke sein"
In Pegnitz wurde schon investiert: in zwei 3D-Laserdrucker, mit denen die Fertigung von Teilen auch in geringsten Stückzahlen binnen weniger Tage möglich ist, „bisher dauerte das Wochen, ja Monate“. Das ist laut Timmermann eine Maßnahme von entscheidender Bedeutung für ein Geschäftsfeld, das in Zukunft für KSB ein zentrales Erlösmodell darstellen soll: den Service. Der müsse umfassend und vor allem schnell sein. Wenn auf einer Ölplattform nichts mehr geht, weil eine Pumpe streikt und dadurch pro Tag den Betreibern eine Million Euro durch die Lappen geht, helfe nur rasches Reagieren: „Das muss unsere Stärke sein.“
Und dann setzt Timmermann und seine Kollegen noch auf das Bevölkerungswachstum, auf die Entwicklung von Megastädten, die immer größere Probleme hätten, ihr Abwasser zu entsorgen. Oder Länder wie Indien, wo das Trinkwasser fehlt, weil der Grundwasserspiegel sinkt und das kostbare Nass aus immer größeren Tiefen gefördert werden muss: „Für all das braucht es große Pumpen, die können wir liefern, das ist ein Trend, für den ich kein Ende sehe“.