Kreisjugendfeuerwehrwart Stefan Steger aus Pottenstein wird zum Jahreswechsel sein Nachfolger Kreisbrandinspektor Mendel hört auf

Von

Ärawechsel bei der Feuerwehrführung im südlichen Landkreis, Inspektionsbereich III. Kreisbrandinspektor (KBI) Adolf Mendel aus Trockau gibt zum Ende des Jahres sein Amt auf. Nachfolger wird Kreisbrandmeister Stefan Steger aus Pottenstein.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Fast 26 Jahre hatte Mendel diese Position inne, kann insgesamt auf 45 Jahre aktiven Dienst zurückblicken. Nun habe die Familie bei ihm Vorrang und deshalb legt er aus persönlichen Gründen das Amt nieder, sagt er. Mendel war 1970 in die Feuerwehr Feuerwehr Trockau eingetreten und war dort sechs Jahre stellvertretender Kommandant. Es folgten sechs Jahre als Kreisbrandmeister, bevor er 1991 dann Kreisbrandinspektor wurde. „Ich wollte immer helfen und damals gab es nur die Feuerwehr bei uns, wo das möglich war“, sagt Mendel.

An vier Tagen in der Woche unterwegs

Das Amt eines Kreisbrandinspektors ist sehr zeit- und arbeitsintensiv sagt der 61-Jährige. Trotzdem geht er mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Zum einen fällt es ihm schwer, den Posten aufzugeben, zum anderen müsse er jetzt einfach Prioritäten setzen. Durchschnittlich vier Tage die Woche war er als KBI unterwegs.

Mendel war zuständig für den Inspektionsbereich III mit Ahorntal, Pottenstein, Plech-Betzenstein und Pegnitz. Hierzu zählen 50 Wehren. Sein Amt war mit viel Schreibarbeit verbunden. „Ich bin das Bindeglied zwischen Landratsamt, Gemeinde und Gemeindefeuerwehr“, nennt er es.

Über manche Einsätze grübelt er

Aber auch bei größeren Einsätzen ist er nach Möglichkeit dabei. Hat er je Angst bei einem Einsatz gehabt? „Nein“, sagt Mendel, „dann wäre ich am falschen Posten.“ Sicher, über manche Einsätze grübelt er etwas länger, aber mit der Zeit lerne man es, das Geschehen zu verarbeiten. Besonders schlimm sei es allerdings, wenn es bei den Einsätzen um Bekannte geht. Zu den prägendsten Einsätzen zählt Mendel, der als Elektriker bei der Autobahnmeisterei arbeitet, den Brand eines Tanklastzuges bei Hormersdorf. 30 000 Liter Heizöl waren damals in Flammen aufgegangen. Und auch ein Feuer im Schullandheim Pottenstein war ein schwieriger Einsatz. Adolf Mendel war auch beim Hochwassereinsatz in Deggendorf dabei. „Es ist schon etwas anderes, das Elend der Leute direkt zu sehen und nicht nur am Fernsehen“, sagt er.

Mit 14 Jahren ist Stefan Steger 1993 in die Feuerwehr Pegnitz eingetreten. Auch sein Vater und sein Onkel waren schon dabei. 2004 wurde er Jugendwart der Pegnitzer Wehr, ein Jahr später Kreisjugendfeuerwehrwart, 2009 Bezirksjugendfeuerwehrwart. „Die Arbeit mit der Jugend hat mir schon immer Spaß gemacht“, erklärt der 37-Jährige, der jetzt in Pottenstein lebt. Bei seiner Tätigkeit für den Kreis war die direkte Zusammenarbeit aber nicht mehr so groß und es stand mehr Organisatorisches an.

Die neue Aufgabe hat gereizt

Als jetzt die Stelle des Kreisbrandinspektors ausgeschrieben wurde, hat ihn die neue Aufgabe gereizt und er hat sich beworben. „Das wird eine große Herausforderung“, sagt Steger, der Hausmeister an der Pegnitzer Berufsschule ist. Die Ausbildung des Nachwuchses, die Leitung großer Einsätze, der Digitalfunk, die Alarmierungsbekanntmachung und viel Verwaltungstätigkeit werden ihn erwarten. Für Steger war es jetzt ein Anreiz, mehr in der Erwachsenenschiene zu machen. Er wird nun in den kommenden Wochen Adolf Mendel bei Terminen begleiten und von ihm in sein neues Aufgabenfeld eingearbeitet.

Stellvertreter von Kreisbrandrat Hermann Schreck will er erst mal nicht werden. „Da gibt es andere Kandidaten“, sagt Steger. Er will sich in sein neues Amt einfinden. „Es wäre vermessen zu sagen, was man alles ändern will, aber jeder hat seine eigene Handschrift“, nennt er es. Auch Steger nennt den Brand des Tanklastzuges als einen seiner wichtigsten Einsätze bisher. Und natürlich den Absturz des F16-US-Kampfjets bei Engelmannsreuth im vergangenen Jahr. Und auch Steger sagt, schlimm sei es, wenn Bekannte und vor allem Kinder bei Einsätzen betroffen sind, so wie bei einem Verkehrsunfall beim Veldensteiner Forst mal. „Manchmal denke ich nachts schon noch über die Vorfälle nach, spreche mit der Familie oder den Kameraden darüber“, sagt Steger.

Stelle ist ausgeschrieben

Kreisbrandrat Hermann Schreck bedauert den Rückzug von Mendel sehr. „Er wird uns mit seiner Erfahrung fehlen“, so Schreck. Wer einer seiner neuen Stellvertreter wird, müsse entschieden werden, wenn alle Kreisbrandinspektoren wieder zusammentreffen. Dann werde er eine entsprechende Person benennen, so Schreck. Die Stelle des Kreisjugendfeuerwehrwartes sei bereits ausgeschrieben. Bis Ende November können sich hierfür potenzielle Kandidaten bewerben.

Autor