Konrad Friedrichs KG kauft Grundstücke

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Der Hauptsitz soll in Kulmbach bleiben. Doch KF plant, einen Teil seines Unternehmens in Thurnau anzusiedeln. Foto: Ute Eschenbacher Foto: red

Die Konrad Friedrichs KG mit Sitz in Kulmbach hat mehrere Grundstück im Thurnauer Industriegebiet erworben. Der Hersteller von Hartmetallstäben will expandieren. Was das Unternehmen mit der ungefähr 24.000 Quadratmeter großen Fläche vorhat, darüber schweigt die Geschäftsführung. Vorerst jedenfalls. 

 
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Ende November soll nämlich eine Betriebsversammlung in Kulmbach stattfinden. Erst dann will das Unternehmen mit den detaillierten Plänen für eine mögliche Erweiterung an die Öffentlichkeit gehen. „Wir wollen uns in einem überschaubaren Zeitraum ausdehnen“, sagte Geschäftsführer Frank Weber lediglich zu dem Expansionsvorhaben.

Die Konrad Friedrichs GmbH & Co. KG (KF) wurde 1987 in Kulmbach gegründet. Sie zählt nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Herstellern von Hartmetallstäben. Diese werden zum Beispiel in der Luftfahrt, in der Automobilbranche, für elektronische Produkte und technische Anwendungen benötigt. Rund 1000 Tonnen beträgt die Jahresproduktion an Rundstäben, Fixlängen, Rohlingen und Sonderteilen. Für KF arbeiten mittlerweile 160 Mitarbeiter.

Dritte Erweiterung steht an

Auch in Thurnau sollen neue Arbeitsplätze entstehen, kündigte Weber an, seit 2005 Geschäftsführer von KF. Wie viele und in welchen Bereichen, verriet er nicht. Seit seinem Einstieg habe sich das Produktionsvolumen verdreifacht, so Weber. Bereits im Jahr 2008 und im Jahr 2011 habe es Betriebserweiterungen gegeben. In der Vorwerkstraße in Kulmbach befinden sich die Verwaltung, der Vertrieb und die Produktion von Rohhartmetall.

Doch inzwischen stößt KF in Kulmbach an seine Grenzen. Das Unternehmen gehört zur Gühring Gruppe, dem größten deutschen Präzisionswerkzeughersteller. Weil zurzeit noch Gespräche mit der Gewerkschaft IG Metall stattfinden, hat sich die Firma Stillschweigen verordnet. KF ist international mit Vertriebsgesellschaften und Vetriebspartnern vertreten. Viele Kunden sitzen in Japan, auch Kennametal gehört zu den Abnehmern.

„Gemeinde sehr entgegenkommend“

Die Geschäfte laufen anscheinend gut. Ein Nachbargrundstück, das ebenfalls infrage gekommen wäre, sei wegen eines Erbbaurechts nicht für einen Kauf geeignet gewesen. Das Gewerbegebiet in Melkendorf werde nicht rechtzeitig fertig. In Thurnau sei die Gemeinde der Firma jedoch in den Verhandlungen sehr entgegengekommen, so Weber.

„Ich freue mich, dass sich Firmen für unser Thurnauer Industriegebiet interessieren“, sagt Bürgermeister Martin Bernreuther. Aus nicht öffentlicher Sitzung hatte Bernreuther in der vorletzten Gemeinderatssitzung den Grundstückskauf bekannt gegeben. Er hoffe, dass auch eine Ansiedlung folge. Das Gebiet Thurnau Ost II/C liegt verkehrsgünstig an der A 70 und in der Nähe des Autobahndreiecks Bayreuth-Kulmbach und der A 9. Das etwa 20 Hektar große Industrie- und Gewerbegebiet verfügt nur noch über wenige Grundstücke aus Privatbesitz. Eine Erweiterung mit einer Fläche von 22 Hektar ist bereits in Planung.

Thema demnächst wieder im Gemeinderat

Davon seien zirka 180.000 Quadratmeter bebaubare Fläche. Nach den Angaben von Bernreuther sind bereits 42.000 Quadratmeter verkauft. So hat zum Beispiel die Kober-Likör-Gruppe eine 18.000 Quadratmeter große Fläche hinzugekauft. Auch die Firma Bioteg, die Biofilter und Biofilteranlagen herstellt, und das Unternehmen Textilwaren 24 haben sich dort angesiedelt. In der nächsten oder übernächsten Gemeinderatssitzung soll das komplette Industriegebiet endgültig verabschiedet werden.

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