Alle Gäste seien sofort eingesprungen, sagt ein Augenzeuge, es habe in der Halle einen großen „Pulk“ gegeben. Aber „er war nicht aufzuhalten“, heißt es. Denn Bohdan Plotnykov, ohne Wohnsitz in Deutschland, ist ein starker junger Mann.
Notarzt musste das Opfer reanimieren
Die Feiernden hatten in der Zwischenzeit schon den Notarzt verständigt, der das Opfer erst lange wiederbeleben musste, bevor es in die Klinik kam. Ohne den schnellen Notarzteinsatz hätte Lebensgefahr bestanden. Denn der Schläger hatte nach Augenzeugenberichten seinem Opfer die Nase und die Augenhöhle zertrümmert. Der 30-Jährige hätte an seinem Blut ersticken können.
Bis 21 Uhr, also fast zwei Stunden lang, stand der Rettungswagen vor der Halle, bevor er in Richtung Krankenhaus fuhr, so ein Augenzeuge. Erst die Rettungssanitäter verständigten die Polizei. Es sei für alle schlimm gewesen, vor allem für die Kinder - „alle waren fix und alle“. Denn eigentlich sollte es einer der schönsten Tage werden – der aber fast tödlich endete. Eine Augenzeugin spricht davon, dass die Kinder traumatisiert seien.
Stundenlange Vernehmungen durch die Polizei
Für die Polizisten wird es ein langer Abend. Erst gegen 22 Uhr sind die vielen Vernehmungen beendet. Die Gäste allerdings waren noch lange da und es war noch lange laut, weil sie sehr aufgebracht waren, schildert ein Besucher.
Seit Sonntagabend fahndet die Polizei nach Plotnykov wegen eines versuchten Tötungsdeliktes, bisher vergeblich. Es seien „viele Maßnahmen“ ergriffen, sagt Polizeisprecherin Anne Höfer. Ein anderer Ausdruck für auf „Hochtouren“. „Das ist so“, sagt Höfer.
Opfer geht es laut Polizei besser
Noch bis Dienstagnachmittag stand nicht fest, wie der vermutliche Täter genau heißt und wie alt er ist. Erst dann hatten die Beamten die Personalien genau festgestellt. Allerdings gibt es noch keine heiße Spur. Dem 30-jährigen Opfer geht es nach Informationen dieser Zeitung jedoch wieder deutlich besser.
Die Zamirhalle steht laut Vermieterin Barbara Baier für alle offen. Für Theaterveranstaltungen, Ballett, Flamenco und private Feiern. Baier vermietet aber nicht an Jugendliche. Zu dem Vorfall am Sonntagnachmittag wollte sie sich öffentlich nicht äußern. Die Halle wird nach Recherchen des Kurier öfter für Familienfeiern vermietet – bisher allerdings ohne jegliche Zwischenfälle.