Kommentar zum ZDF-Biertest: Kein Vergleich

Von Norbert Heimbeck
 Foto: red

Das ZDF tut sich schwer mit Franken.

 
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Erst das Mundart-Debakel mit dem Mehrteiler „Tannbach“, jetzt die Geschmacksverirrung beim Biertest des Kochs Nelson Müller. „Wie gut ist unser Bier?“ fragte der Sender diese Woche. Mehr als 2000 Biere gebe es in Deutschland, hieß es in der Sendung. Vorgestellt wurden dann Oettinger, Beck’s, Krombacher und Warsteiner. Bis auf die Schwaben stecken diese Konzerne riesige Summen in die Fernsehwerbung. Ein Schelm, wer sich dabei was denkt.

Das Bierparadies Oberfranken trägt Hunderte Sorten zu dieser Vielfalt bei – und damit so viele wie keine andere Region! Dass in der Sendung Pils blind verkostet wurde, ist der irrigen Annahme „Bier = Pils“ geschuldet. Die Produkte der Konzerne sind auf einen Massengeschmack getrimmt, uniform und gesichtslos. Franken ist aber Vielfalt, mit Ecken und Kanten, auch im Bierkeller. Was Braumeister zwischen Hof und Forchheim, zwischen Bamberg und Pegnitz aus Hopfen, Malz und Wasser zaubern, braucht keinen Vergleich zu scheuen. Das ZDF schon.