Reden wir nicht schon genug über Bildung? Brauchen wir noch ein Büro, brauchen wir Bildungsmanager, Bildungskonferenzen und einen Bildungsbericht? Papier über Papier, Erhebung über Erhebung. Wer so denkt, denkt zu kurz.
Denn Bildung ist ein Prozess, der im Idealfall nicht nur das ganze Leben dauern soll, sondern der bereits so früh wie möglich einsetzt. Und der die ganze Zeit über so interessant gestaltet sein sollte, dass er auch weiterverfolgt wird. Genau deshalb braucht es die Arbeit der beiden jungen Bildungsmanager Cornelia Göhring und Daniel Hildermann.
Es ist wichtig, dass gerade in Bayreuth, der Stadt der vielen Schulen und Bildungseinrichtungen, die Bildungsmanager ihre Arbeit machen. Dass sie offene Türen einrennen, wenn sie Daten sammeln. Um zu vermeiden, dass an vielen Stellen Arbeit doppelt und dreifach gemacht wird. Dass Anbieter von Bildung im Verborgenen – ohne den gewünschten Zuspruch derer, die sie erreichen wollen – oder nebeneinander her wurschteln, statt zusammenzuarbeiten.
Das Bildungsbüro, das mit den Schlüsseldienststellen der Stadt zusammenarbeitet, wird zu einer wichtigen Nahtstelle: Denn die Daten, die Göhring und Hildermann in den kommenden Wochen und Monaten zusammentragen werden, werden – zum Teil zum ersten Mal – eine verlässliche Zahlen-Basis liefern. Eine, die in die Zukunft gerichtet ist. Die nicht nur im besten Fall den Status quo abbildet. Die in den meisten Fällen, wie etwa in der Jugendhilfeplanung, aber sogar auf Zahlen aufbaut, die mehrere Jahre alt sind. Das wird auf der einen Seite sicher helfen können, an manchen Stellen unnötig ausgegebenes Geld einzusparen. Das wird aber ganz bestimmt helfen, Geld an den richtigen Stellen sinnvoll und in der nötigen Menge einzusetzen. Und Bedarf dort zu stillen, wo er akut notwendig, aber bislang noch nicht entdeckt ist.
Die Arbeit der Bildungsmanager wird Dynamik in die Bildungslandschaft bringen. Wenn Zahlen Fakten schaffen, macht es Sinn, sich über die Bildung in Bayreuth neu einen Kopf zu machen. Zu Gunsten aller, die Lust haben, weiter zu kommen.
eric.waha@nordbayerischer-kurier.de
