Stolz und Kummer des Fichtelgebirgsvereins Kösseinehaus sucht neue Pächter

Von Andreas Gewinner
Kösseinehaus Foto: red

Ab Mitte September ist das Kösseinehaus zu. Wenn der Fichtelgebirgsverein nicht bis dahin einen neuen Pächter findet. Doch das ist nicht das einzige Problem, das der Verein mit seinen Immobilien hat.

 
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Die zwei kleinen zutraulichen Fuchsbabys wird Christine Mulzer vermissen. Sie hatten ihre Mama verloren und warteten stets auf die blonde Frau, um sich füttern zu lassen. „Da siehst du Viecher“, sagt die Wirtin vom Kösseinehaus, die bisher in 939 Metern Höhe gearbeitet und gelebt hat. Und der Blick um fünf Uhr früh vom Kösseineturm, bevor die Arbeit losgeht, „das ist eine Belohnung. Und damit man weiß, wie das Wetter wird und wie viele Leute kommen.“

Doch Mitte September ist Schluss. Christine Mulzer verlässt aus familiären Gründen das Kösseinehaus. Und Petter Hottaß hat ein Problem. Seit dem Frühjahr versucht der Vorsitzende des Fichtelgebirgsvereins erfolglos, einen Nachpächter zu finden. Und das auch noch im Jahr des 125-jährigen Bestehens des Fichtelgebirgsvereins.

Die fünf Gipfelhäuser des FGV sind touristische Fixsterne in der Region, sie sind der Stolz und der Kummer des Fichtelgebirgsvereins. Seit etwa zehn Jahren geht die Schere von Ausgaben und Einnahmen zunehmend auseinander. Der Grund sind immer höhere Investitionen bei gleichbleibenden Einnahmen.

Ins Kösseinehaus etwa wurde Ende der 90er Jahre rund eine Million D-Mark investiert. Die Pacht ist umsatzabhängig und liegt nach Hottaß’ Einschätzung eher am unteren Ende der Skala. Muss ein Haus mangels Pächter länger geschlossen werden, verhagelt das die Bilanz noch mehr. Denn während Pachteinnahmen fehlen, laufen Kosten für den Unterhalt weiter.

Im Verein setze mittlerweile eine Diskussion über die Zukunft des Vereins als Immobilienbesitzer ein, so Hottaß. Denn die Häuser absorbieren, trotz öffentlicher Zuschüsse, immer mehr Geld, das für andere Zwecke fehlt. Schon jetzt müssen die Ortsgruppen den größeren Teil ihrer Mitgliedsbeiträge an den Hauptverein abführen.


Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Donnerstagsausgabe (15. August) des Kuriers.

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