Kneipenfestival: Die Whiskey Foundation

Von
Die Whiskey Foundation spielen am 21. Oktober beim Kneipenfestival im Liebesbier. Mit neuen Liedern, mit neuer Show. Der Auftakt zu ihrer Tournee, auf die sie richtig Lust haben. Wie auf Bayreuth. Foto: red Foto: red

Murat Kaydirma, der Sänger der Whiskey Foundation aus München, sagt immer ganz gerne, wenn er gefragt wird, wie das Konzert der Münchner Blues-Band denn so werde: „Wir reißen den Laden einfach ab.“ Das ist schon mal eine Ansage, die im Falle der Location, in der die Whiskey Foundation am 21. Oktober spielt, recht schade wäre: das Liebesbier und die Alte Abfüllerei, in der die Bühne der Whiskey Foundation stehen wird, gibt es ja noch nicht so lange.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Aber Kaydirmas Satz sagt viel aus über die Energie, die die Münchner im Gepäck haben. Schlagzeuger Janis Gursky drückt die Intention für den 21. Oktober deshalb auch ein bisschen sanfter aus: „Wir haben richtig Lust.“

Lust auf Bayreuth

Lust auf ein Konzert in Bayreuth. Weil Bayreuth „ein ganz gutes Pflaster für uns ist, wir haben ja schon ein paar Mal hier gespielt“. Beim Kneipenfestival ist die Whiskey Foundation zum zweiten Mal dabei, im Glashaus und beim Uni-Open-Air war das Quintett ebenfalls mehrfach. Mit guten Erfahrungen: „Bei den jüngeren Leuten dachten wir erst, die können mit Blues weniger anfangen. Aber uns haben viele nach dem Konzert gesagt, dass ihnen die Musik live richtig viel Spaß gemacht hat“, sagt Janis Gursky am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Spaß hat im Glashaus dafür gesorgt, dass „bei den Konzerten dort immer das Wasser von der Decke getropft ist“.

Konzerte vor 80.000 Menschen - nicht so cool wie in Clubs

Die Whiskey Foundation, die sich vor gut sechs Jahren gegründet hat, kennt allerdings nicht nur die kleinen Bühnen, die intimen Clubs. Vor zwei Jahren waren sie mit AC/DC auf Tour, anschließend mit Deep Purple in Tschechien unterwegs. Vor 80.000 Mann zu spielen, wie als Vorband von AC/DC, sei schon eine coole Nummer gewesen, „auch wenn wir viel zu leise gemischt waren und vielleicht nur 20.000 Leute richtig zugehört – und die anderen auf AC/DC gewartet haben“, sagt Gursky. „Da leckt man schon Blut, so viele Leute zu ziehen“, sagt er und lacht. „Wobei wir da gar nicht hin wollen. Eine richtig schöne Club-Tour, das reicht uns.“

Tuchfühlung und Tourauftakt

Tuchfühlung haben, wie es beim Kneipenfestival Programm ist, „viel geiler statt in Menschenmassen zu schauen, die dich anstarren“, sagt Gursky. der 21. Oktober wird für die fünf Münchner in mehrfacher Hinsicht spannend: Am 20. Oktober kommt das neue Album „Blues And Bliss“ auf den Markt. Acht Tage am Stück haben sie es eingespielt in einem Studio im Nürnberger Land. Fast rund um die Uhr. „Wir sind echt gespannt, wie es ankommt, weil wir nicht nur Blues machen, sondern auch Soul- und Funk-Elemente drinhaben. Jeder von uns hat was eingebracht.“ Das Kneipenfestival steht bei der Whiskey Foundation für den Tourauftakt. „Neue Lieder, neue Show, alles neu für uns.“ Eigentlich wollten sie den Tourauftakt schon am 7. Oktober in der Münchner Muffathalle machen, aber da ist Gursky ein Fahrradunfall dazwischen gekommen, der ihn und das Schlagzeug für einige Wochen auf unsanfte Weise trennte.

Blues, der sich mit Soul und Funk paart

Jetzt sind sie wieder auf Tour, haben genau „die Gaudi miteinander“, die sie lieben, sagt Janis Gursky. „Eigentlich machen wir die neuen Alben ja nur, damit wir sie live auf der Bühne spielen können, mit eigenen Songs inzwischen durch ganz Europa ziehen zu können.“ Die Band habe sich in den vergangenen sechs Jahren stetig weiterentwickelt. Die Musik, sagt Gursky „ist trotzdem so zeitlos, dass wir sie nicht nur die nächsten drei Jahre spielen können, sondern vielleicht auch noch, wenn wir 60 sind“. Blues fällt nicht aus der Zeit. Soul und Funk, wie auf „Blues And Bliss“ auch nicht. Und die guten Läden zum Abreißen, auch nur sinnbildlich, gibt es wie Sand am Meer.

Autor

Bilder