In Bayreuth und Kulmbach kein Engpass bei Konserven Klinikum mit eigenem Blutdepot

Von Elmar Schatz
Eine Laborantin im Pegnitzer Krankenhaus zeigt Blutkonserven. Foto: red

Die Krankenhäuser in Bayreuth und Kulmbach sind gut mit Blutkonserven versorgt, während deutschlandweit derzeit laut Bayreuther BRK-Sprecher Tobias Schif eine so "extreme Unterversorgung" besteht wie zuletzt vor vier Jahrent. Das Klinikum Bayreuth wendet zudem blutsparende Verfahren an.

 
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Im Bayreuther Krankenhaus gebe es keinen Versorgungsengpass, "alle Operationen konnten und können stattfinden", erklärt Professor Jörg Reutershan, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin an der Klinikum Bayreuth GmbH.

Dafür seiem vor allem zwei Gründe ausschlaggebend: Das Bayreuther Klinikum betreibe zum einen ein eigenes Blutdepot, das über ausreichende Vorräte verfüge. "Zum anderen gehen wir sehr sparsam mit Blutprodukten um", sagt Reutershan.

"Jeder Patient kann sicher sein, dass er nur dann Bluttransfusionen bekommt, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind." Patienten, bei denen vor einer Operation Blutarmut festgestellt wird, würden im Vorfeld eines Eingriffs behandelt.

In den Operationssälen selbst arbeiteten die Ärzte mit blutsparenden Verfahren, so werde das Blut des Patienten aufbereitet und ihm wieder verabreicht. "Die Transfusionshäufigkeit und damit auch der Verbrauch an Blutkonserven sind gerade in den vergangenen zwölf Monaten deutlich zurückgegangen", erklärt der Chefarzt. Der Verbrauchsrückgang liege bei etwa 20 Prozent.

Einen Engpass bei Blutkonserven hat auch das Klinikum Kulmbach nicht, teilt Geschäftsführerin Brigitte Angermann mit. "Wir haben auch von unseren Lieferanten keine Meldung, dass ein Engpass droht." Auch in Kulmbach sei der Verbrauch von Blutprodukten im Vergleich zum Vorjahr rückläufig.

Der Bayreuther Chefarzt Reutershan erklärt: "Der Mangel an Blutprodukten um diese Jahreszeit ist nichts Ungewöhnliches. Das liegt an der Ferienzeit; es sind einfach weniger Spender im Lande."

Bundesweiter Blutkonserven-Engpass - Operationen verschoben

Mit den sommerlichen Temperaturen nimmt die Bereitschaft zum Blutspenden ab. Der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) befindet sich daher nach eigenen Angaben "in einer besorgniserregenden Situation". Der Blutkonserven-Engpass habe sich dieses Jahr aufgrund des heißen Spätsommers bundesweit zugespitzt, teilte der BRK-Blutspendedienst mit.

Allein in Bayern würden pro Tag zweitausend Blutspenden für Patienten gebraucht. "Dieses Ziel konnte in den letzten Wochen nie erreicht werden. Das Blutkonservenaufkommen verringerte sich um bis zu zwanzig Prozent." Sogar Operationen müssten inzwischen verschoben werden, da Blutpräparate nicht in ausreichender Menge vorhanden seien.

Das Rote Kreuz ruft daher alle gesunden Bürger dringend auf, in den kommenden Tagen Blut zu spenden - und damit die Versorgung von Patienten zu sichern. "Jetzt zählt jede Blutspende."

Von einer jederzeit gesicherten Notfallversorgung könne derzeit "nur noch bedingt die Rede sein". Wegen der geringen Haltbarkeit von Blutpräparaten stelle der Rückgang bei den Blutspenden momentan für die Patientenversorgung "eine ernsthafte Bedrohung" dar.

Der diesjährige Sommer habe den Blutspendedienst seit Anfang Juni durchgehend vor besondere Herausforderungen gestellt. Ferienzeit, Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele hätten zum Spendenrückgang und zu einer latenten Unterversorgung geführt. Ein weiterer Grund sei nun die späte Hitzewelle gewesen.

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