Das bis zum Zerreißen angespanntes Verhältnis des Geschäftsführers zu einer Gruppe von Chefärzten und zum Betriebsrat des Klinikums war schon lange kein Geheimnis mehr. Wie groß allerdings die Distanz zwischen Ranftl und dem Aufsichtsrat in den vergangenen Monaten geworden ist, das lässt der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Landrat Hermann Hübner, bei einer Pressekonferenz gestern im Klinikum anklingen. Der Aufsichtsrat sei auf ein Vertrauensverhältnis mit dem Geschäftsführer angewiesen, sagt Hübner. „Er muss Grenzbereiche von sich aus ansprechen. Das hat sich allerdings nicht zum Besseren verändert.“ Grenzbereiche wie das, was sich in der Geburtshilfe abgespielt haben soll. Wie die schon lange schwelenden Frage, ob im Klinikum Behandlungsmethoden angewendet werden, die eher das Krankenhaus als den Patienten gesund machen. Von der Tragweite der Vorwürfe gegen das Klinikum war offenbar selbst der Aufsichtsrat überrascht. Ranftl, so deutet Hübner an, hat das Kontrollgremium nicht ausreichend informiert.