Auf der zweiten Fliese sind Eva Hartl (64) und Brigitte Stenglein (60) verewigt. Hartl kam vor drei Jahren aus Erlangen, „da war es im Kino laut und eng, deswegen war ich gar nicht mehr gerne dort“. Im Kintopp hingegen finde sie jede Woche etwas, „und ich will, dass das weitergeht“.
Brigitte Stenglein, deren Ehemann einige Meter weiter ein Baugeschäft führt, war schon 1982 mit an Bord. „Damals hatte die Ursula noch kein Telefon. Deswegen haben die Leute immer bei mir angerufen.“ Sie packte dann ihren Sohn in ein Tragetuch, lief zum Kintopp und benachrichtigte Ursula Scheicher, die ihrerseits den Berg hinunterlief, um ans Telefon zu gehen.
13 000 Euro fehlen dem Verein noch, um die Schulden, die durch die Digitalisierung im vergangenen Jahr entstanden, wieder auszugleichen. Doch geht es nach dem Vereinsvorsitzendem Hartl, ist nach dem Schuldenabbau noch lange nicht Schluss: „Wir wollen das kulturelle Angebot mit Kabarett und Musikdarbietungen ausweiten, aber auch unbekannten Bands die Möglichkeit geben, im Kino zu spielen.“
Hartl hat noch einen weiteren Plan: Wenn sich noch mehr Menschen finden, die für mindestens 2000 Euro eine Fliese spenden, könnte der Eingangsbereich zu einem „Walk of Fame“ ausgebaut werden. „Es kann aber gerne auch irgendwann das ganze Kino gefliest sein.“ Am besten spätestens dann, wenn der kleine Erik Nicklas mit 14 im Kintopp seine Freunde trifft.