Kein Ende der Energie- und Umweltmesse

Hans von Draminski
Bei der Energie- und Umweltmesse in Pegnitz war nicht viel los. Foto: Ralf Münch Foto: red

Was wird aus der Energie- und Umweltmesse? Die 17. Ausgabe zählte nur noch drei Aussteller. Kein Grund aber für den langjährigen Initiator und Organisator, den SPD-Stadt- und Kreisrat sowie Awo-Vorsitzenden Karl Lothes, die Veranstaltung zu begraben.

 
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Auch im kommenden Jahr sollen die Verbraucher zum Thema umweltfreundliche Technik auf dem Laufenden gehalten werden. Karl Lothes, der auch im Alltag ökologisch bewusst agiert (der Kommunalpolitiker ist häufig mit dem E-Bike unterwegs) hält nicht damit hinter dem Berg, dass die parallel zum Pegnitzer Markttag veranstaltete Energie- und Umweltmesse in Pegnitz durch kurzfristige Absagen in diesem Jahr recht reduziert daher kam.

Absagen aus privaten Gründen

„Im Vorfeld hatten wir noch denselben Aussteller-Stamm wie in den Vorjahren“, so Lothes. Allerdings hätten der Trockauer Heizungsbau-Betrieb Failner, ein Familienunternehmen, und die mittelständische Heizungsfirma Lang aus privaten Gründen absagen müssen. Und weil die Absagen sehr kurzfristig kamen, habe Lothes auch keine Chance gehabt, noch für Ersatz zu sorgen. „Derzeit sind unter anderem bei Schreinern und Elektrikern die Auftragsbücher sowieso voll, da sehen die Firmen keine Notwendigkeit, auch noch auf einer Messe für sich zu werben“, sagt Karl Lothes.

Volle Bandbreite in Sachen Umwelttechnik

Dank des Troschenreuther Unternehmens Neukam habe man auf der Messe aber dennoch „die volle Bandbreite“ des in Sachen Umwelttechnik Möglichen zeigen können, betont Lothes, der in der Raumersgasse außerdem die Auerbacher Solarexperten von „Sol Aid“ und den Pegnitzer Fahrradladen „Radioaktiv“ dabei hatte. Außerdem stellte das Pegnitzer Autohaus Hörl ein Hybridauto als Ausstellungsobjekt zur Verfügung: Eine Sparte, die aus Karl Lothes’ Sicht bei der Energie- und Umweltmesse durchaus noch ausgebaut werden dürfte. „Elektromobilität und alternative Antriebe haben einen hohen Stellenwert“, betont Lothes, der in diesem Zusammenhang auch den Standort Raumersgasse verteidigt, obwohl die Besucherströme sich am Marktsonntag erfahrungsgemäß auf die Hauptstraße konzentrieren.

Elektromobile auf Wiesweiher-Parkplatz?

„Man könnte die Ausstellungsachse verlängern und zum Beispiel auf dem Wiesweiher-Parkplatz Elektromobile zeigen“, meint Karl Lothes, der in der kalten Witterung am Sonntag mit einen Grund sieht, warum der Zuspruch nicht so groß wie bei vergangenen Umweltmessen war. „Es könnte besser laufen“. Claudio Seitz, Geschäftsführer des Fahrradgeschäfts „Radioaktiv“, in dessen Portfolio sich diverse E-Bikes finden, war am Sonntag weniger optimistisch gestimmt: „Es könnte schon besser laufen. Die Leute, mit denen ich bisher geplaudert hatte, gehören sowieso alle zu meiner Kundschaft“, monierte Seitz.

Ölbrennwert- und Gasthermen

Deutlich positiver empfand Michaela Neukam, die zusammen mit ihrem Mann Gerald auf der Umweltmesse ausstellte, das Ergebnis. Gerade weil andere Heizungsunternehmen dieses Mal durch Abwesenheit glänzten, habe man kräftigen Zulauf interessierter Gäste gehabt. „Wer tiefer in das Umweltthema einsteigen will, zählt sowieso nicht zur Laufkundschaft“, weiß Michaela Neukam. Der Hänger mit Biomasse-, Pellet- und Stückholz-Heizungen, den die Firma Neukam dabei hatte, habe jedenfalls große Aufmerksamkeit gefunden, ebenso die in Pegnitz ausgestellten Ölbrennwert- und Gasthermen, Duschen und Badewannen, mit denen der Stand der derzeitigen Umwelttechnik greifbar dokumentiert wurde.

„Sol Aid“ weniger begeistert

Gemischte Gefühle hat Stefan Findei mit seinem Auerbacher Solarenergie-Unternehmen „Sol Aid“. Es habe zwar schon konkrete Anfragen gegeben, aber durch den Standort Raumersgasse sei die Messe „ein wenig abgeschnitten“. Für Findeiß nicht unbedingt nachvollziehbar, denn: „Vor drei, vier Jahren war in der Raumersgasse noch deutlich mehr los“, erinnert sich der Sonnenenergie-Profi. Auch den Termin im Herbst empfindet Findeiß als „suboptimal“, denn den Vorlauf, den beispielsweise eine Heizungsfirma für ihre Aufträge benötige, habe man im Geschäft mit Solaranlagen per se nicht, weshalb Stefan Findeiß die Energie- und Umweltmesse lieber im Frühling sähe. Eine Konzeptänderung, die der Messe neue Impulse geben könnte, zumal sich Karl Lothes an eine Werbeaktion anhängen möchte, die früher im Jahr läuft. Es bleibt spannend.

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