Wärmepumpenhersteller Ait Deutschland eröffnet neues Forschungs- und Entwicklungszentrum Kasendorf: Pumpenhersteller investiert vier Millionen Euro

Von Peter Engelbrecht
Riesige Klimakammern dienen zur Prüfung von Wärmepumpen. Foto: red

Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum des Wärmepumpenherstellers Ait Deutschland bietet auf 1600 Quadratmetern Fläche 32 Prüfplätze und sechs Klimakammern. Mehr als vier Millionen Euro investierte der Wärmepumpenhersteller ait-deutschland dafür in sein Werk in Kasendorf im Landkreis Kulmbach.

 
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Mit den Forschungs- und Testlabors sowie den umfangreichen Prüfeinrichtungen des neuen Zentrums sei das Unternehmen für die künftigen Anforderungen der Kunden gerüstet, erläuterte Geschäftsführer Clemens Dereschkewitz. Rund 130 Gäste waren zur offiziellen Eröffnung des „Technology Center“ gekommen. Besonders stolz ist das Unternehmen auf zwei klimatisierbare Akustikkammern. Hier lässt sich der Geräuschpegel der neuen Wärmepumpen exakt messen.

Weiterhin gibt es einen Raum für Zuverlässigkeitstests. Bis zu fünf Wärmepumpen können hier gleichzeitig auf Robustheit und Langlebigkeit getestet werden – unter anderem durch ständiges Ein- und Ausschalten. Und mehrere Klimakammern dienen dazu, die Funktionalität der Geräte bei extremen Umgebungstemperaturen zwischen minus 25 Grad Celsius und plus 50 Grad Celsius zu prüfen.

„Wir müssen zwei bis drei Jahre vorher darüber nachdenken, welche Technik künftig gebraucht wird“, erläuterte Geschäftsführer Dereschkewitz. Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum ermögliche es, neue Produkte schneller zu entwickeln. Der Markt in Deutschland und Europa sei im Wandel, die Ansprüche der Kunden wachsen. „Die Investition ist ein weiterer Meilenstein für den Standort Kasendorf. Sie stärkt unsere Marktposition in Europa und sichert damit die Arbeitsplätze.“

ait-deutschland gehört zu Nibe Energy Systems mit Sitz in Schweden. Deren Vorstandschef Gerteric Lindquist würdigte die hohe Investition als Sicherung des Standortes. Als Herausforderung bezeichnete er die sehr hohen Strompreise, „um die Energiewende zu finanzieren.“ Öl und Kohle seien hingegen billiger geworden.

Oberfrankens Regierungspräsident Wilhelm Wenning sagte, mit der Investition binde sich das Unternehmen langfristig an den Standort und sichere langfristig Arbeitsplätze. Der Staat habe mitgeholfen, das Vorhaben sei mit Zuschüssen gefördert worden. Die Arbeitslosigkeit in Oberfranken liege aktuell bei nur 3,7 Prozent. „Vor Jahren waren wir das Armenhaus Bayerns, inzwischen sind wir bayerischer Durchschnitt. Nun sind wir dabei, Oberbayern einzuholen“, sagte Wenning. Das 10 000-Häuser-Programm der Staatsregierung mit Zuschüssen für die Sanierung von Ein- und Zwei-Familienhäusern werde für das Unternehmen „Gold wert sein.“ Eigentümer sollen zwischen 1000 und maximal 18 000 Euro Förderung beantragen können, wenn sie ihr Haus mit einer energiesparenden Heizung ausrüsten.

Bürgermeister Bernd Steinhäuser erinnerte an die rasante Entwicklung des Unternehmens: 1998 sei es mit zwölf Mitarbeitern gegründet worden, inzwischen beschäftigt es 450 Menschen – bei 900 Einwohnern im Hauptort. „Das Unternehmen zeigt, dass wirtschaftlicher Erfolg auch abseits der Metropolregionen möglich ist“, sagte Steinhäuser.

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