Kanzer sind auf Trainersuche

Von Herbert Steininger
Nicht mehr Trainer des TSV St. Johannis: Markus Zeitler warf beim Kreisligisten das Handtuch. Foto: Peter Kolb Foto: red

Das 0:2 beim SC Hummeltal am vergangenen Wochenende und der Sturz auf den drittletzten Tabellenplatz der Kreisliga Bayreuth-Kulmbach gab letztlich den Ausschlag: Trainer Markus Zeitler warf beim TSV St. Johannis, immerhin Vizemeister der vergangenen Saison, das Handtuch.

 
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„Für ihn tut es mir richtig leid“, sagt der Vorsitzende des TSV, Martin Pröhl. „Aber überrascht hat mich seine Entscheidung zu diesem Zeitpunkt nicht.“ Sein Abgang habe sich abgezeichnet, so Pröhl, „mit den Ergebnissen der Spiele war er nicht zufrieden“. Was wohl auch an dem Druck lag, der auf dem jungen Team lastete und mit dem die Mannschaft offensichtlich nicht umgehen konnte.

Pröhl stellt aber klar, dass die Vorstandschaft zu keiner Zeit Vorgaben gemacht habe. „Den Druck haben sich die Spieler und das Team selbst auferlegt.“ Und die Platzierung der vergangenen Spielzeit tat ein Übriges. „Es ist klar, dass man sich nach einem zweiten Platz und dem Scheitern in der Relegation ambitionierte Ziele setzt“, weiß Pröhl.

In der vergangenen Serie rief das Team seine Leistung ab, „weil die Erwartungshaltung nicht zu hoch war, wir wollten ja nur besser als Rang elf abschneiden. Dass es dann so gut lief, hat uns alle überrascht.“ Doch zum Saisonfinale rutschte den Kanzern das Herz in die Hose. Im letzten Spiel gab es nur ein 2:2 in Gesees, mit einem Sieg wäre man mit dem Meister VfR Katschenreuth gleichauf gewesen und es hätte ein Entscheidungsspiel um den Titel gegeben. Und in der Relegation kam dann in Runde zwei das Aus gegen den FC Tirschenreuth.

Hohe Anforderungen an Zeitler-Nachfolger

Die Krux in dieser Saison: Trotz eines breiter aufgestellten Kaders und kaum Abgängen gelingt es der Mannschaft nicht mehr, in Punktspielen an die guten Trainingsleistungen anzuknüpfen. „Aber noch ist das Kind ja nicht in den Brunnen gefallen, mit zwei Siegen ist man wieder im Mittelfeld. Und das muss unser Ziel sein“, sagt Pröhl, der sich nun auf Trainersuche begeben muss. „Das wird nicht leicht, schließlich muss der Neue zur Mannschaft passen und den von Markus Zeitler eingeschlagenen Weg, das Team weiter zu entwickeln, weiter gehen.“

Für die nächsten beiden Spiele am Sonntag gegen den USC Bayreuth und am Dienstag in Bad Berneck setzen die Kanzer auf eine Interimslösung aus den eigenen Reihen: Micha Pietzonka wird das Team betreuen. Der Mittelfeldspieler bringt einschlägige Erfahrung mit, hatte er doch schon die U 19 der SpVgg Bayreuth unter seinen Fittichen und bewahrte in der Saison 2015/16 den Bezirksligisten TSV Mistelbach vor dem Abstieg. „Er kann mit jungen Leuten arbeiten und kennt die Mannschaft“, sagt Pröhl. Und am nächsten Wochenende wollen die Kanzer dann schon einen Nachfolger präsentieren. Trotz intensiver Bemühungen war von Markus Zeitler keine Stellungnahme zu erhalten.

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