Stichwahl: Gerd Hofmann (FBA-FWA) setzt sich gegen seinen Mitstreiter Thomas Nägel (CWU) mit 55 Prozent durch „Juhuu, wir sind Bürgermeister“

Von Ines Dicker
Der strahlende Sieger Gerd Hofmann mit seiner Familie. Foto: Dicker Foto: red

„Juhuu, wir sind Bürgermeister“, rief die Frau von Gerd Hofmann durchs Ahorntaler Rathaus, als das Ergebnis verlesen wurde. Mit 55 zu 45 Prozent Stimmen gewann Hofmann (FBA-FWA) gegen seinen Kontrahenten Thomas Nägel (Christliche Wählerunion).

 
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Die Wahlbeteiligung lag mit 83,6 Prozent sehr hoch, davon waren 58 Prozent Briefwähler. Nägel rechnete vor der Verkündung des Ergebnisses mit 48 bis 52 Prozent für jeden Kandidaten. Bürgermeister Herbert Dannhäußer wollte keine Prognose wagen. „Ich lag schon beim letzten Mal daneben, ich sage nichts“, meinte er lachend. Auch Hofmann rechnete mit einem knappen Ergebnis.

Eine ganze Zeit lang herrschte im Rathaus die große Ruhe, die Wahlhelfer waren schon enttäuscht, dass niemand kommt. Doch plötzlich waren die Flure voll und dann stand auch gleich das Ergebnis fest. Der Wahlleiter machte es spannend und verkündete erst, dass ein Kandidat 667 Stimmen hat und der andere 817 Stimmen. Dann meinte er: „Wir haben einen neuen Bürgermeister: Gerd Hofmann.“ Der rang kurz mit der Fassung und nahm dann die ersten Gratulationen entgegen. „So, jetzt lasst mich erst mal zu meiner Frau.“ Von ihr gab es eine feste Umarmung, einen Kuss und viele nette Worte. Sein Sohn Louis, drei Jahre alt, ist auch schon ganz auf die Wahl eingeschossen: „Wir sind die Freien Bürger“, rief er. Auf die Frage „Und was ist dein Papa jetzt?“ brauchte er dann aber doch eine Souffleuse, bevor er „Bürgermeister!“ schrie. Während dann der künftige Bürgermeister seine Mutter zum Sekt holen schickte, war Nägel Stimmung eher eisig. Er schaute sich die Einzelergebnisse aus den Ortschaften an, während am Tresen im Wahlraum die Sektkorken knallten. Aber er sagte: „Ich bin ein guter Verlierer, ich werde seine Arbeit im Gemeinderat mit unterstützen und ich denke, es wird ein gutes Miteinander werden.“

„Ich bin sehr stolz auf meinen Mann“, meinte Ehefrau Ireen, die die elfmonatige Tochter Hanna auf dem Arm hielt. „Das erste Glas Sekt bekommt Thomas“, bestimmte Hofmann. Der Verlierer zeigte sich fair und stieß mit Hofmann auf eine gute Zeit als Bürgermeister an. Auch der dritte Bürgermeisterkandidat Matthias Brendel (CSU) umarmte Hofmann, um ihm zu gratulieren.

Den Tag über haben beide Kandidaten gemütlich verbracht, Nägel hat das gute Wetter zum Wandern genutzt. Hofmann war mit seinem Moped unterwegs. „Wenn man so zwei Stunden auf dem Moped sitzt, kommt schon das Kopfkino“, gab Hofmann zu, Nägel war, wie bei der Wahl vor zwei Wochen, den ganzen Tag nicht aufgeregt, sondern erst eine Stunde vorher. Hofmann will sich jetzt erst mal zwei, drei Tage ausruhen und dann auf Dannhäußer zugehen, um sich mit ihm auszutauschen.