Jugendstätte: Neubau statt Sanierung

Von Andrea Pauly
Die Jugendstätte in Haidenaab soll nicht saniert, sondern abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Für 2,5 Millionen Euro plant der Kreisjugendring Bayreuth einen Neubau der Jugendstätte in Haidenaab. "Das ist schon eine große Hausnummer für uns", sagte der Vorsitzende Christian Porsch. Am Montag schaut sich der Kreisausschuss die ehemalige Schule an.

 
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Die Jugendstätte ist in die Jahre gekommen: Die Räume, besonders die Achtbettzimmer und Etagenduschen, entsprechen nicht mehr den Standards für Jugendarbeit. Seit mehr als einem Jahr befasst sich der Kreisjugendring deshalb mit der Zukunft des Gebäudes. Mit Hilfe eines Fachbüros hat das Gremium zwei Alternativen verglichen: einen Abriss des Altbaus gefolgt von einem Neubau und eine energetische Sanierung.

Landrat: "Wir sind lange drüber"

Landrat Hermann Hübner hat sich am Donnerstagabend in der Vollversammlung des Kreisjugendrings gegen eine Sanierung ausgesprochen. "Wir sind lange drüber. Der Neubau ist die sinnvolle wirtschaftliche Lösung."

"Bei einem Gebäude von 1850 weiß man nie, was noch zum Vorschein kommt, wenn man an der Fassade kratzt", ergänzte Christian Porsch. Außerdem sei es mit einer energetischen Sanierung nicht getan. "Wenn man den Bestand umbauen will, müsste man da sehr viel Geld reinstecken."

Seit mehr als 30 Jahren wirtschaftlich

Seit 1984 betreibt der Kreisjugendring die Jugendstätte in Heidenaab. In den Schulferien und an den Wochenenden ist die Jugendstätte fast immer ausgebucht, sagte Christian Porsch. Das Interesse sei in den vergangenen Monaten noch gestiegen, weil einige vergleichbare Treffpunkte für Flüchtlinge genutzt werden. Porsch ist stolz darauf, dass sich die Jugendstätte selbst trägt: In manchen Jahren erwirtschaftet sie sogar ein kleines Plus.

Kreisausschuss muss beraten

Am Montag trifft sich der Kreisausschuss in der Jugendstätte, um sich vor Ort ein Bild vom Zustand des Gebäudes zu machen und eine Beschlussfassung vorzubereiten. "Wenn alles gut geht, steigen wir nächsts Jahr in die Planung ein", kündigte Landrat Hübner an. Der Bau könnte dann 2017 beginnen."

Der Großteil der Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro soll vom Bayerischen Jugendring kommen. Erste Gespräche seien sehr positiv verlaufen, sagte Christian Porsch. Weitere Zuschüsse erhofft er sich von der Oberfrankenstiftung und bei einem barrierefreien und inklusiven Konzept von der Aktion Mensch. Einen mittleren fünfstelligen Betrag steuert der Kreisjugendring aus seinen Rücklagen bei. Vorher muss aber der Kreisausschuss den Abriss und Neubau beschließen.