Hader kennt die Grenze – und verletzt sie allenfalls bewusst. Und wenn er über Amstettens Keller lästert, spielt ein verschwörerisches Grinsen um seine Mundwinkel: Bei solch geschmacklosen Witzen wird das Publikum ganz schnell zum Komplizen. Irgendwie doch witzig, dass halb Österreich im Keller groß geworden sein soll.
Das funktioniert auch beim Serben-Mobbing: Wer da lacht, ist ihm auf den Leim gegangen. Klischees funktionierten halt deswegen so gut, weil sie so einen hohen Wiedererkennungswert haben. Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland? Hitler kommt aus Deutschland, Beethoven aus Österreich. Irgendwie kann man diesem Hütchenspieler gar nicht böse sein.
Hader singt auch, und es klingt ein bisserl, als habe da jemand Samt über ein Nagelbett gezogen: viel netter, als es gemeint ist. Aber das versteht man leider gar nicht mal so gut. An Haders Wienerisch liegt’s nicht unbedingt, er hat eh schon auf die Franken Rücksicht genommen. Nein, auch der alte Kabarettrecke ringt über weite Strecken vergeblich mit der Akustik der Stadthalle. Dennoch blieb da genug übrig für einen wirklich guten Abend: Wäre schad, würde man’s nur auf ein paar Worte verkürzen.