Joe Albersinger neuer Altstädter Trainer

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Gibt in der nächsten Saison die Richtung bei der SpVgg Bayreuth vor: Der neue Trainer Joe Albersinger, hier noch in Diensten des FSV Wacker Nordhausen. Foto: Imago Foto: red

Ob die SpVgg Bayreuth auch in der nächsten Saison in der Regionalliga Bayern spielt, ist angesichts der prekären Tabellensituation noch alles andere als sicher. Geklärt ist hingegen die Trainerfrage. Nachfolger des zum Saisonende scheidenden Christian Stadler wird der aus Oberbayern stammende Josef „Joe“ Albersinger. Sein Vertrag läuft zunächst zwei Jahre.

 
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Zuletzt coachte der seit Kurzem 52-jährige A-Lizenz-Inhaber in der Saison 2016/17 den FSV Wacker Nordhausen in der Regionalliga Nordost. Dort wurde er aber nach nur sieben Spielen (drei Siege, vier Niederlagen) beurlaubt und übergangsweise durch den ehemaligen Bundesliga-Keeper Tomislav Piplica, Torwarttrainer der Nordthüringer, ersetzt. Damit reagierte der Verein auf die unbefriedigenden Leistungen des Teams in den Wochen zuvor. Vorausgegangen waren der Entscheidung ausführliche Gespräche mit dem damaligen Sportdirektor und Ex-Nationalspieler Maurizio Gaudino.

Vor seinem kurzen Gastspiel in Nordhausen war Albersinger für eine Saison Trainer des TSV 1860 München in der U17-Bundesliga. Mit dem FC Ingolstadt 04 II war er 2011 in die damals noch dreigleisige Regionalliga aufgestiegen. Seine außergewöhnlichste Station war jedoch die als Assistenztrainer der Nationalmannschaft der Cayman Islands 1993. In der Karibik verfasste der an der TU München ausgebildete Sportlehrer und Leiter seiner eigenen Fußballschule seine Diplomarbeit, und auch als Spieler war er bei den dortigen Klubs FC Georgetown und FC Sunset aktiv. Im Alter von 31 Jahren beendete ein Kreuzbandriss seine Laufbahn.

Warum es ihn zu den Altstädtern verschlägt, erklärt Albersinger folgendermaßen: „Seit meiner Zeit in Ingolstadt verfolge ich die SpVgg und habe das Gefühl, dass man hier etwas in professioneller Richtung aufbauen kann. Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren intensiv und gut, und ich habe mich darin wiedergefunden.“ Die Entscheidung habe dann zwar etwas gedauert, gibt der Oberbayer zu, letztendlich hätten aber viele Gründe für die Sportstadt Bayreuth und ihren Traditionsverein gesprochen. Und er kündigt an: „Ich will offensiv aktiv spielen lassen und lege Wert auf technische Fähigkeiten.“

Weil sich bis zum Saisonende noch Christian Stadler – wegen der fehlenden notwendigen Lizenz mit einer Ausnahmegenehmigung – um die laufende Spielzeit kümmert, kann sich sein Nachfolger komplett auf die nächste konzentrieren. „Ziel ist es, zusammen eine Mannschaft aus neuen und aktuellen Spielern aufzubauen. Es ist eine gute Basis vorhanden, die es Schritt für Schritt zu entwickeln gilt.“ Helfen sollen die Kontakte des Sportlichen Leiters Wolfgang Mahr, der die Verlängerung des Vertrags mit Darius Held um zwei weitere Jahre bekannt gab, und seine eigenen Verbindungen zu anderen Nachwuchsleistungszentren. „Wir wollen Spieler dazu holen, die es beim Club, Fürth, 60 oder Bayern nicht in den Profibereich schaffen, aber hungrig und ehrgeizig sind.“ Wichtig sei aber auch die Mischung, denn „ich weiß nicht, ob wir nur mit jungen Spielern unsere Ziele erreichen können“.

Und die sind für Mathias Fleischmann klar: Die Qualifikation in der Saison 2019/20 für die danach viergleisige Regionalliga. Der Geschäftsführer weiß aber auch, dass erst einmal die aktuelle Spielzeit noch „sportlich extrem anspruchsvoll“ werden wird und nimmt angesichts von nur einem Punkt Vorsprung auf die Relegationsplätze sogar das Wort „kritisch“ in den Mund. Ein Dorn im Auge ist ihm dabei das frühe Saisonende am 12. Mai, so dass die Altstädter binnen zwei Monaten 15 Ligapartien und mindestens noch ein Pokalspiel bestreiten müssen. Sehr dankbar sei er Christian Stadler und hofft, jetzt mit Albersinger den richtigen Mann auf dem Weg der „Verprofessionalisierung“ gefunden zu haben. „Wir wollten diesmal einen Trainer engagieren, der hauptberuflich bei uns arbeiten kann. Joe bringt eine gewisse Erfahrung mit, ist andererseits aber auch noch jung genug, um an den Spielern ganz nah dran zu sein. Außerdem besitzt er die Fähigkeit, aus etwas nicht Fertigem etwas zu formen, und kann Strukturen für die Jugendarbeit vorgeben.“

Freier Eintritt für alle

Nicht nur wird am kommenden Samstag erstmals ein Heimspiel der SpVgg Bayreuth live auf Sport1 übertragen. Um für eine angemessene Atmosphäre zu sorgen, ist der Eintritt zur Partie gegen den VfB Eichstätt (Anstoß 13 Uhr) für alle frei. „Wir wollen Fußball-Deutschland zeigen, dass die SpVgg Bayreuth lebt, und auch den sozial Schwächeren einen Besuch ermöglichen“, sagt der für Marketing und PR zuständige Geschäftsführer Christian Höreth. Und Fleischmann fügt hinzu: „Die Mannschaft braucht die Unterstützung.“

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