"So nicht!"
Reinel meint, ein anständiger Saufang müsste mehrere Hektar groß sein. In der Praxis seien die Vorrichtungen aber nur einige Quadratmeter groß. "Ja, wir müssen alle Register ziehen, wenn es um Wildscheine geht. Aber nicht so", sagt er. Zumal das Wildschwein-Problem punktuell sei, "mancherorts wird das übertrieben". Im Kreis Kulmbach hatte ein Jäger zu Beginn des Jahres einen Saufang probiert, "ein Einzelfall", sagt Reinel, einer, dem auch die Jäger der Region kritisch gegenüber stünden.
Reinel ist auf einer Linie mit Jürgen Greim vom Verein Menschen für Tierrechte Bayreuth. "Was ein Saufang mit Jagd zu tun haben soll, weiß ich nicht", sagt er. Dass es viele Wildschweine gibt, habe Gründe. Übermäßigen Maisanbau zum Beispiel. "Und dafür müssen die Tiere büßen."
Für Ponater ist der Saufang ebenso wenig eine Lösung. "Wir müssen lernen, mit den Wildschweinen und dem Schaden, den sie anrichten, zu leben." Dabei dürften die Landwirte nicht vergessen, dass ihr Maisanbau Teil des Problems ist.
Was ist ein Saufang?
Eine Falle. Wenn ein Wildschwein in die Falle tappt, fällt die Tür automatisch zu. Oder jemand betätigt aus der Ferne den Mechanismus. Irgendwann kommt ein Jäger und schießt von einer erhöhten Stelle das gefangene Tier tot. Im Saufang können mehrere Wildschweine gleichzeitig gefangen werden.
Bereits im März 2015 hatte der Kurier über den Saufang bei Kulmbach berichtet. Chefreporter Otto Lapp hat das Thema damals kommentiert.