Jagdszenen im Fichtelgebirge

Von Andreas Gewinner

Auf dem weitläufigen Gelände der einstigen Porzellanfabrik Winterling hallen Schüsse. Ein fieser Geiselgangster hat eine Schöne in seiner Gewalt. Doch Andreas Leopold Schadt (bekannt aus dem „Frankentatort“) erledigt ihn und kann die bedrängte Schönheit in die Arme schließen. Ein Filmtrailer ensteht. Und einer der Polizisten ist sogar echt.

 
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   Wenn Polizisten träumen – dann kommen solche Szenen heraus. Michael von Hohenberg hat am Sonntagnachmittag in Kirchenlamitz auf dem Winterling-Areal und nebenan vor der Sparkasse Szenen für einen Trailer für seinen Fichtelgebirgskrimi gedreht.

   Als die Filmszene mit Schadt, Anthony Straeger und Stefanie Walther im Kasten ist, muss sie gleich noch mal gedreht werden. Die Crew im Hintergrund hat sich in Schadts Sonnenbrille gespiegelt. So ist das manchmal beim Film. Die Ohrstöpsel als Schutz gegen den Pistolenknall in Schadts Ohren waren dagegen nicht zu sehen. Gut.

Krimis mit regionalem Bezug sind in. Das hat auch und gerade der überdurchschnittliche Erfolg des ersten „Frankentatorts“ gezeigt. Deshalb möchte Michael von Hohenberg einen Fichtelgebirgskrimi realisieren. Am liebsten eine ganze Serie.

Der Titel des ersten Fichtelgebirgskrimis lautet „Man muss über Leichen gehen“. Er ist geplant als Kinofilm mit späterer TV-Auswertung in der Länge von 90 Minuten. Das Budget beträgt 800 000 Euro, Geld, das auf dem Wege von Crowdfunding, Förderung aber auch privaten Investoren zusammenkommen soll. Die Regie hat Michael von Hohenberg. Zur Darstellerriege zählen Hans-Jürgen Schatz („Der Fahnder“, Jean-Paul-Rezitator), Andreas Schadt („Frankentatort“), Nadine Badewitz und Hubert Burczek. Er spielte gestern den zweiten Polizisten. Sein Traum: zwei Bankräuber auf frischer Tat stellen.

Normalerweise bewirbt ein Trailer einen fertigen Film. Dieser jedoch soll Geld zur Herstellung des ersten Fichtelgebirgskrimis einwerben. Eigentlich hätte die erste Folge schon dieses Jahr gedreht werden sollen. Doch andere Projekte haben von Hohenberg in Anspruch genommen. Aber nun will er durchstarten mit seinem Filmprojekt. Der einzige echte Polizist (und mit echter Pistole) an diesem Sonntag ist Willi Dürrbeck. Der Leiter der Polizeiinspektion Wunsiedel hat einen echten Streifenwagen mitgebracht. Und hatte mit dem Wagen vor dem Drehtermin sogar einen echten Einsatz an diesem Sonntagnachmittag, eine Vermisstensuche.

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