Andere Religionen haben es schwer
Warum sind Tina und Armita aus dem Iran geflohen? „Aus religiösen Gründen“, sagen beide. Sie erzählen in einem Mischmasch aus Deutsch und Englisch. „Der Islam ist im Iran die Grundreligion“, sagt Armita, „andere Religionen haben es schwer.“ Die beiden Frauen sind trotzdem zum Christentum gewechselt, wollten ihre Religion leben. Doch das geht im Iran nur unter erheblichen Gefahren. Die iranische Geheimpolizei hat sie aufgespürt, also haben sie ihr Land verlassen. „Mit dem Flugzeug“, sagt Armita nur. Genaueres will sie aus Sicherheitsgründen nicht sagen. Auch, wo sie gelebt hat, bevor sie ins Asyl nach Pegnitz kam, nicht. Im Iran hat sie als Elektroingenieurin gearbeitet. Das möchte sie in Deutschland, wenn sie anerkannt ist, auch. Dafür lernt sie Deutsch. Aber es gibt auch anderes, das sie in Pegnitz macht. Musik, Kochen, Feste feiern mit anderen Flüchtlingsfamilien und sie hilft Schörk bei einfachen Arbeiten, faltet Infoblätter zum Beispiel. Kontakt zu ihren Eltern und Brüdern im Iran hat sie nur manchmal per Skype. „Als sie hier ankam, war Armita sehr verängstigt, unsicher, hat viel geweint“, erinnert sich Schörk. Sie hat versucht zu verdrängen, um die Situation auszuhalten. Das hat sich in den paar Wochen jetzt geändert. Hier fühlt sie sich sicher, lebt ohne Angst. Heimweh hat sie schon, aber in den Iran zurück kann sie nicht. Mit ihrer Familie könnte sie sich nur in Nachbarländern treffen, alles andere wäre viel zu gefährlich.