Geld durch Putz-Jobs
Sie verlässt Uganda, um in Paris zu studieren. Anfang der 80er Jahre kommt sie nach Deutschland. Mit Putz-Jobs hält sie sich über Wasser. Am Goethe-Institut in München lernt sie deutsch und besucht das Dolmetscher-Institut. Das Diplom erreicht sie nicht. "Wenn man hart arbeiten muss, schafft man kein Studium", beschreibt sie ihre Erfahrung. In München lernt sie später ihren Mann Herbert kennen. In der Zwischenzeit besucht Asha Noppeney einmal ihre alte Heimat. Die Lage dort ist 1983 immer noch sehr instabil. Soldaten entführen und foltern sie. In letzter Minute wird sie vor ihrer Hinrichtung gerettet.
Zu ihrem Sport ist Asha Noppeney erst vor fünf Jahren gekommen, auf einer Gesundheitsmesse. "Dort hieß es, Nordic Walking ist nichts für Beinamputierte." Doch wenig später findet sie einen Lehrer, der auf ihr Handicap eingeht. Sie trainiert fleißig, dreimal die Woche jeweils vier Kilometer.
Erster Halbmarathon
2007 läuft sie erstmals einen offiziellen Halbmarathon. Ein Jahr später bewältigt sie auf dem steinigen Kurs im Fichtelgebirge die volle Distanz von 42,195 Kilometern - als Benefizaktion für das Internationale Friedensdorf in Oberhausen. Zusammen mit ihrem Mann und einem Freund startet sie um Mitternacht. Nach 13 Stunden und 42 Minuten kommen sie gemeinsam mit den gesunden Läufern ins Ziel.
2009 folgt ein Halbmarathon im Ruhrgebiet in der Gruppe "Iron Calli". "Ich war nur 15 Minuten langsamer als Reiner Calmund", erinnert sie sich an die Begegnung mit dem schwergewichtigen Fußballmanager. Ihren zweiten Vollmarathon absolviert sie im Juli 2010 wiederum in Gefrees im Fichtelgebirge, dieses Mal zugunsten der Aktion "Menschen in Not" in Bayreuth. Bei einem Benefizkonzert der Schauspielerin Jutta Speidel wird schließlich die Idee geboren, ihre Geschichte aufzuschreiben. Ashas Lesungen stoßen auf riesiges Interesse. Der Erlös ihres Buches kommt sozialen Projekten zu Gute.
Fotos: dpa