Karola Karl hingegen schläft in den kommenden Wochen kaum noch. „Mir tat das Herz weh vor lauter Kummer", sagt sie. „Ich war noch nie ohne Hund." Seit ihr Mann 2012 gestorben ist, hat die gebürtige Rheinländerin nur noch Julia.
Umso glücklicher ist sie, als die Polizei ihr ihre Julia rund drei Wochen später zurückbringt. „Der Aufwand zum Empfang war riesig, die ganze Straße war auf den Beinen." Einige Wochen später dann der Schock: „Eines Morgens lag Julia mit den vier Welpen im Schlafzimmer."
Die machen der gehbehinderten Frau nun viel Arbeit. Jeden Morgen um sechs Uhr fängt sie an, sich um die kleinen Welpen zu kümmern. Petra W. sagt, sie habe von der Trächtigkeit nichts mitbekommen. Und bietet Karola Karl Hilfe an. „Das alles war dumm von mir. Ich habe halt nicht nachgedacht." Aber Karola Karl will davon nichts wissen. „Sie hat mich bestohlen, sie hat mir das Liebste genommen. Ihre Hilfe brauche ich nicht."
Foto: Wittek