Die Rache des Hähnchenbräters

Von Christophe Braun
 Foto: red

An dieser Stelle präsentieren wir einmal wöchentlich jene Meldungen, die es nicht in unsere Berichterstattung geschafft haben. Diesmal mit einem Hähnchenbräter, der zum Rächer wird, einer Mail über die Spiritualität der frühen Zivilsationen Mesoamerikas und einer Frau, die Ärger mit ihrem Ex hat.

 
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Hähnchenbräter hält 14-Jährigen fest

Hof. Ein 14-jähriger Schüler hat in den vergangenen Wochen immer wieder die Werbetafeln einer Hähnchenbraterei umgetreten. Bis es dem Hähnchenbräter zu bunt wurde: Am Montag legte der 51-Jährige die Hähnchenspieße zur Seite und sich selbst auf die Lauer, woraufhin er den Übeltäter auf frischer Tat ertappte. Mit seinen durch jahrelanges Hähnchenspieße-Festhalten gestählten Händen fasste der Bräter den Delinquenten, bis die Polizei eintraf und sich der Sache annahm. Wir sagen: Respekt für so viel Einsatz!

Uns geht ein Bewusstseinslicht auf

Bayreuth. Im Minutentakt erreichen uns  Mails mit Angeboten zur Vergrößerung einschlägiger Körperteile, Gewinnbenachrichtigungen in astronomischer Höhe und dergleichen mehr. Da ist jede Abwechslung willkommen. Umso erfreuter waren wir, als wir vor ein paar Tagen eine ganz besonders originelle Anfrage im Postfach fanden: Da bot uns jemand nicht weniger an als eine erschöpfende Analyse der spirituellen Bedeutung von mouches volantes für die alten Zivilisationen Mesoamerikas. Nachdem wir diesen Satz ein zweites drittes Mal gelesen und uns den Angstschweiß vom Gesicht gewischt hatten, gingen wir der Sache auf den Grund: "Mouches volantes" nennt man die lustigen schwarzen Pünktchen, die manchmal im Sichtfeld aufploppen. Die meisten Leute quittieren solche Phänomene höchstens mit einem Schulterzucken. Manch einer aber erkennt in ihnen eine tiefere Bedeutung - und schreibt darüber ganze Traktakte. Wir sagen: Danke für die Mail, aber unser Ressort für Spiritualität und frühe Kulturen Mesoamerikas befindet sich gerade auf einer mehrjährigen Pressereise durch die Dimension der feinstofflichen Lichtwesen.

Immer wieder: Ärger mit der Ex

Selb. Dann war da noch eine kleine Mitteilung der Polizei, die in der Redaktion kollektive déja-vu-Gefühle auslöste: Ein Inkassounternehmen forderte von einer 33-jährigen Frau, eine Telefonrechnung in Höhe von 2.000 Euro zu begleichen. Das corpus delicti - das Telefon - befindet sich im Besitz des Ex-Mannes der Frau. Der hatte seiner Verflossenen mehrfach versprochen, den Anschluss umschreiben zu lassen. Dabei aber habe es sich wohl bloß um ein "Lippenbekenntnis" gehandelt, wie die Polizei süffisant schreibt. Der Dreiste telefonierte nämlich ungeniert weiter. Jetzt klagt die Ex. Wir sagen: Beim nächsten Typen bloß nicht wieder verwählen!