Gleich drei Jubiläumsshows: Die Huebnotix beweisen mal wieder, dass sie einfach gut sind Huebnotix bringt Bayreuther zum Tanzen

Von Wolfgang Karl

Sie boten Tribute- statt Covermusik. Sie spielten drei statt einer Jubiläumsshow. Und sie machten die Bayreuther glücklich: Die Band Huebnotix feierte am Wochenende im Zentrum ihr 15-jähriges Bestehen.

 
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Die Band Huebnotix existiert seit 15 Jahren. Vergangenes Wochenende feierten die vier Musiker das im Zentrum – aber nicht mit einer, sondern gleich mit drei Jubiläumsshows. Nur noch am Sonntag waren ein paar Resttickets zu haben. Ansonsten: Ausverkauft, und das bei Kartenpreisen von knapp 30 Euro.

Dabei waren sie nie in den Charts, diese Huebnotix. Sie schreiben ja noch nicht einmal ihre Lieder selbst. Warum auch, wo doch die größten Songwriter der Pop-Geschichte schon die Vorarbeit geleistet haben? Ob Paul Simon, Peter Gabriel oder George Harrison: Von allen hatten die Huebnotix in den letzten 15 Jahren Songs im Programm.

Die Band kommt mit Streicherensemble

Für die Jubiläumsshows fahren sie im Europasaal richtig auf. Nebelwerfer, bewegliche Scheinwerfer und Videoprojektionen sind inzwischen Standard bei vielen Bands. Dass man sich bei besonderen Anlässen Gastmusiker dazu holt, auch. Doch die Huebnotix holen sich einfach zehn Streicher plus Dirigenten und einen zusätzlichen Perkussionisten.

Pure Effekthascherei? Mitnichten. Das Streicherensemble nennt sich schlicht „The Strings“ und ist perfekt eingestellt. Ein Stück wie „Kashmir“ von Led Zeppelin entfaltet mit den Streichern erst seine ganze Dramatik. Untypisch für die Huebnotix: Bei dem Song greifen sie sogar zu E-Bass und Elektrogitarre. Normalerweise sind sie mit Akustik-Gitarre und Standbass unterwegs.

Den Idolen ein Denkmal

Die leisere Gangart ist eigentlich ihr Markenzeichen. Mit einer Coverband nach Bierzelt-Art hatten und haben die vier Bayreuther nichts zu tun. Vielmehr beschreibt man sie wohl treffender mit dem Begriff „Tribute-Band“. Sie wollen nicht einheizen und Stimmung machen. Vielmehr bauen sie ihren Idolen kleine, tongewordene Denkmäler. Bassist Markus Burucker sagt vor „Here comes the sun“, sie hätten aus Respekt vorm Werk nichts verändert an diesem Song.

Diesen Respekt merkt man den Huebnotix bei jedem Stück an. Ihre Version von „Solsbury Hill“ hätte Peter Gabriel sicher gefallen. So singt das ganze Zentrum gemeinsam mit den Huebnotix „my heart goin‘ boom, boom, boom“. The Strings liefern den perfekten Streicher-Teppich dazu. Da wird geklatscht und gejubelt. Vokabeln wie „geil“, „fett“ oder einfach „richtig gut“ hört man oft an diesem Abend. Wo man hinblickt lächeln die Leute irgendwie selig. Sie machen einen glücklich, diese Huebnotix.

Am Ende stehen alle

Sie selbst haben dabei wohl am meisten Spaß: Ganz zum Ende stehen alle, auch Streicher und Publikum. Alle tanzen zu „Call me Al“ von Simon & Garfunkel. Tanzen, lächeln und jubeln. Ein tolles Konzert.